Techno-Hauptstadt Berlin

TEXT via: https://remember-techno.blogspot.de/

Ende der achtiger Jahre gab es die ersten Anzeichen, das Berlin einmal Techno-Mekka werden sollte: Im Sommer 1989 zog die erste Love Parade über den Kudamm – dort blieb sie bis einschließlich 1995, bevor sie ab 1996 erstmal in den Tiergarten zog. Bevor es jedoch mit der Love Parade losging, wurde Pionierarbeit in vielen kleinen Clubs geleistet:
Dezember 1988 fanden erste Acid-Partys u.a. mit dem Loveparade-Erfinder DJ Motte imUFO (Partys bis Sylvester 1990 u.a. in der Köpenicker Straße 89-90, u. dann zudem am Schöneberger Kleistpark in der Großgörschenstraße) statt. März 1991 dann Umzug zur Kult-Location Planet in der Köpenicker Straße 50 (bis Ende 1993). Zeitgleich eröffneten 1991 der Tresor an der Leipziger Str. (bis 2005, heute gibt es einen Nachfolger-Laden in der Köpenicker Str. 70) und das Quartier Latin an der Potsdamer Straße (bis Ende 1994).
1992 kam der Walfisch (After Hour-Partys – in den Räumen des heutigen Sage Clubs) in der Köpenicker Str. (bis Ende 1994) und der Bunker in der Luisenstraße (bis April 1997) hinzu.
Ab 1993 gab es erste Techno-Partys in der bekannten Location E-Werk, Wilhelmstraße und Ende 1993 auch Tekkno-Partys im Exit (Fischerinsel bis Ende 1994). Desweiteren 1994 Cafe Moskau mit Techno-Partys bis Feb. 1996.
Zudem gab es Techno- und House-Partys in der Turbine Rosenheim (Dubmission) in Schöneberg, in der Turbine (1991-1994 in der Ohlauer Str.), im altehrwürdigen Metropolam Nollendorfplatz, im 90 Grad (siehe Clubhistory ) in Schöneberg sowie im EBM-lastigen, legendären Linientreu in der Budapester Straße – dort lernten sich u.a. die Macher von And One erstmals kennen.

Darüber hinaus gab es in Berlin die ersten Mayday-Partys. Multiplikatoren des Technos waren u.a. das Stadt-Mag Flyer, die 1988 gestartete Radiosendung des SFB mit Monika Dietl, und ihrer Nachfolgerin Marusha (ex DT 64) auf dem Berlin/Brandenburger, in Potsdam ansässigen Fritz-Radio mit der Radio-Clubsendung Rave Satellite. Desweiteren Erwähnenswert MDR Sputnik mit Clubmucke, die den Berliner Technogeschmack bis nach Leipzig und Dresden ausstrahlte.

Zu den bekanntesten DJ´s aus der Berliner Techno-Gründerzeit zählen Westbam(Metropol, Macht der Nacht), der ab 1993 durchstartende Paul van Dyk (Visions of Shiva produziert mit Cosmic Baby), Marusha, Mijk van Dijk, Jonzon, Clé, Rok, Tanith(Bash Records mit Jürgen Laarmann), Kid Paul und DJ Dick.

Hier eine tolle Webseite zu verblichenen Clubs in Berlin: Discokugel. Links zur Techno-Geschichte in Berlin: Erinnerungen: Bericht im Zitty. E-Werk 1993-1997 (heute Veranstaltungslocation unter der Regie vom ehemaligen Loveparade-Organisator Ralf Regitz) E-Werk. UFO, Berlin: Die Pioniertage des Techno auf einestages. Historie der legendären Tekknozid-Raves 1990-1992 von Wolle XDP – hier wurde der Begriff – Tekkno geprägt: Tekknozid. Berlin Film: Techno City 1993

Techno-Classics Partys:
Anlässlich des 20-jährigen Mauerfalls: 20 Jahre Clubs Berlin und Clublegenenden
Partyreihe: Back to Basics Party Back-Party: Nostalgie Rave E-Werk

Link zu einem herausragenden Artikel von Reinhard Mohr auf Spiegel Online vom 16.07.09 zum heutigen Ballermann an der Spree