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Wie seid ihr dazu gekommen, das zu tun, was ihr tut? Wann kam die erste Idee, das Label zu kreieren?

Anfang 2013 wurde Lauter Unfug gegründet und hat anfangs nur events gemacht. Mitte 2015 wurde das Label gegründet und hat sich nach einer anfänglichen Findungsphase mit releases im Bereich des „progressiv House“ einen Namen gemacht. Nachdem Ende 2019 die Crew entschlossen hat Events und Label zu trennen, blieb eigentlich nur Alex Heide von der alten Crew für den Label Bereich zurück. Dieser hat dann seinen langjährigen Musikkompagnon Maximillion mit uns Boot genommen und beide haben sich gemeinsam dafür entschieden den Kurs des Labels in eine andere Richtung zu lenken. Das “progressiv” ist weggefallen und allgemein lag der Fokus von nun an auf grooviger Musik mit Hang zu House und Minimal.

Nenn ein paar Statistiken, wann das Label erstellt wurde, wieviele Releases,..

Label Launch: 09.2015
Anzahl Releases: 95 Releases, davon 1 Album, 11 Compilations und 2 physical releases.
Nach 7 Jahren kam Mitte 2020 die Namensänderung auf den Namen „Lauter.” .

Aus welchem Land kommen die meisten Käufer?

Luxemburg.. nee Spaß, klar Deutschland.

Welche von eueren Releases hat euch 2020 am besten gefallen?

Immer eine schwierige Frage aber die letzten drei Releases beschreiben am besten das zukünftige Soundspektrum des Labels.

Kannst du beschreiben, was ein typischer Büroalltag für dich bedeutet?

Da wir beide nicht mal im gleichen Land leben (Luxemburg und Hamburg), findet ein Großteil der Labelarbeit über Messenger und Video Konferenz statt. Richtige Meetings gibt es jedoch auch von Zeit zur Zeit, wenn Max seine Heimat Luxemburg besucht und wir uns dann für zwei Tage bei Alex verschanzen um intensive Labelsession zu machen. Hier wird dann von der Planung der Releases über Demos durchhören und Musik Produktion durchgehend gearbeitet, bis wir erschöpft auf der Couch einsacken (Alex hat eine sehr nice Couch).

Wer macht mit? Produzierst ihr selbst auch oder seid DJs?

Wie bereits erwähnt, sind wir nur zu zweit und leiten gemeinsam das Label. Jeder hat verschiedene Bereiche, wo er mehr leistet, aber eigentlich machen wir das Meiste gemeinsam. Wir sind beide DJs/Musikproduzenten und haben uns auf einer Party während eines b2bs kennengelernt. Also bevor wir miteinander mehr als drei Sätze gewechselt hatten, haben wir erstmal 2 Stunden Musik zusammenaufgelegt. So etwas kann dann doch prägen.

Welche Vertriebswege nutzt du?

Unser Partner ist Paradise Distribution. Alle gängigen Vertriebswege wie Beatport, Traxsource, Spotify und viele andere sind dadurch abgedeckt. Einige Tracks werden in Zukunft exklusiv über Bandcamp veröffentlicht. Langfristig werden physical Releases aber auch wieder ein Thema sein.

Schon mal bei klickzahlen auf soundcloud nachgeholfen?

Haha, nein, wir regen uns eigentlich eher über so etwas auf, als, dass wir so etwas auch noch selbst machen würden. Wir arbeiten jedoch mit verschiedenen Soundcloud Seiten zusammen um Premieren oder Features zu bekommen, hierfür zahlen wir auch teils. Dies sehen wir aber als Labelarbeit an, um kleinere Künstler so auch neuen, echten Usern vorzustellen.

Wo findest du junge hungrige und ambitionierte Artists?

Da wir beide selbst schon einige Zeit in der Musikszene tätig sind, lernen wir einen Großteil von den Artists für’s Label über Bekannte kennen oder während den eigenen Gigs. Manchmal stößt man aber auch auf Demos, welche uns unbekanntere Künstler zuschicken und trotzdem musikalisch überzeugen. Wir schauen eigentlich nicht auf den Namen der Artists, sondern möchten einfach gute Musik releasen.

Welche Auswirkungen hat Streaming mit Spotify auf die wirtschaftliche Lage eines Labels?

Streaming-Platformen wie Spotify sind leider fast nur auf den Endkonsumenten zugeschnitten. Künstler und Labels bleiben hier auf der Strecke.

Wenn du nach neuer Musik suchst, was sind Schlüsselelemente und Faktoren, nach denen du suchst, abgesehen davon, dass es offensichtlich ein großartiger Track ist?

Zuerst Mal müssen die Künstler zugänglich sein. Wir wollen in engem Kontakt stehen da wir die Leute mit einbinden möchten. Das ist ein Prozess und nur so ist später jeder Beteiligte richtig zufrieden. Musikalisch gesehen ist für uns ist ein guter Drive und Groove von Bedeutung. Wenn ein Track uns positiv überrascht und es fertig bringt einen bestimmten Vibe überzeugend zu beschreiben, dann reißt uns so etwas schon mit – wir müssen sofort einen Film im Kopf haben.

Wie würdest du den Stil und die Vision des Labels beschreiben?

Da der Musikgeschmack von uns beiden über die Jahre hinweg immer mehr in die Richtung von House und Minimal gegangen ist, würden wir ganz grob behaupten, dass “Minimal House” die Vision des Labels ganz gut beschreibt. Dahinter befindet sich aber eigentlich ein breites Spektrum von House Musik, welches bis hin zu technoiderem Deep Tech gehen kann. Das Ganze soll halt nicht zu sehr “in your face” sein, wir mögen hier lieber reduziertere Ansätze. Das Artwork des Labels, was von unserem super talentierten Bru Lennon aus Hamburg gemacht wird, verfolgt einen ähnlichen Ansatz. Die Artworks passen sich auch individuell zu den releases an und können mal verspielt, mal ernster sein.

Welche Seiten oder Apps benutzt du, um neue Tracks anzuhören/zu finden?

Wir arbeiten hier größtenteils mit Soundcloud, da ein Großteil der Tracks uns hier zugeschickt wird.

Für die Produzenten da draußen, die ihre Demos per E-Mail einsenden, welche Tipps würden du ihnen geben, wenn sie ihre Tracks schicken?

Bitte kein “progressive House” mehr! haha Da das Label 4 Jahre lang diesen Sound gemacht hat und sich dadurch einen Namen gemacht hat, bekommen wir immer noch sehr viele Demos dieser Musikrichtung. Deswegen auch hier nochmal ein Aufruf: schickt uns eure groovigen Produktionen im Bereich House, Minimal, Deep Tech, Acid oder auch Breakbeat! Wie bereits oben erwähnt, kümmert uns nicht wie bekannt ihr bereits seid, solange die Musik gut ist.