Der Karneval der Kulturen ist zurück – kraftvoll, politisch und gemeinschaftsstiftend. In Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und wachsender Unsicherheiten zeigt sich Berlins Karneval der Kulturen als solidarisches Statement für ein respektvolles Miteinander, demokratische Werte und ökologische Verantwortung.


Solidarität als Haltung, nicht nur als Geste


Mit dem Motto „Mitmachen – und Mut machen“ setzen die Akteurinnen des Karnevals ein deutliches Zeichen für Vielfalt, soziale Gerechtigkeit und kulturelle Teilhabe. Der Umzug mit seinen 68 Gruppen versteht sich als Intervention im öffentlichen Raum gegen Diskriminierung und Rechtsextremismus. Der Karneval der Kulturen ist Ausdruck einer gelebten Solidarität – untereinander, mit der Umwelt und im Zentrum der Stadtgesellschaft. Neue Strecke, bekanntes Herzstück Erstmals zieht der Straßenumzug am Sonntag, den 8. Juni vom Friedrichshainer Kiez entlang der Frankfurter Allee und Karl-Marx-Allee in Richtung Mitte. Das Ziel: mehr Raum, neue Perspektiven, mehr Sichtbarkeit für die Themen unserer postmigrantischen Gesellschaft.

Der Umzug führt erstmals über die Frankfurter Allee und Karl-Marx-Allee. Der Aufstellbereich beginnt am S- und U-Bahnhof Frankfurter Allee (Ring-Center). Der Umzug startet um 13:30 Uhr an der Kreuzung Frankfurter Allee / Proskauer- /Niederbarnimstraße. Die letzte Gruppe setzt sich gegen 19:00 Uhr in Bewegung. Entlang der Strecke gibt es eine zentrale Tribüne vor dem Kino Kosmos. Der Schlusspunkt befindet sich an der Karl-Marx- Allee / Ecke Berolina Straße, beim Kino International – dort präsentieren sich die Gruppen mit einer letzten Performance. Die neue Umzugsroute führt über die Frankfurter Allee und Karl-Marx-Allee –besonders der Mittelstreifen ist ein ökologisch sensibler Raum, auf dem sich ein vielfältiges Stadtbiotop angesiedelt hat.

Der Karneval ruft alle Besucherinnen aktiv zum Schutz dieses urbanen Naturraums auf. Unterstützt wird das Vorhaben von der Reinigungsaktion „Clean-Up Parade“ am 9. Juni, organisiert mit den Kehrenbürgern und dem Recyclingpartner ALBA Berlin, die das Event mit einem durchdachten Glas- und Wertstoffkonzept begleiten.

Das Straßenfest rund um den Blücherplatz zieht nicht um, sondern bleibt in Kreuzberg als fester Bestandteil und kulturelles Zentrum des Karneval der Kulturen. Vom 6. bis 9. Juni lädt es mit vier Tagen Musik, Tanz, politischer Bildung und kulinarischer Vielfalt zum Flanieren, Verweilen und Begegnen ein.


Ein Fest für Vielfalt im Zeichen der Nachhaltigkeit – Grün denken, Zukunft feiern


Das Straßenfest wird erneut von rund 700 Künstlerinnen und Musikerinnen bespielt. Mit einem stärkeren Fokus auf vegane und vegetarische Angebote, der Zusammenarbeit mit Essensretterinnen sowie dem kompostierbaren Geschirrkonzept von LEAF samt Kompostiermaschine, entwickelt sich das Festival weiter in Richtung Kreislaufwirtschaft. Der Off Stagebereich “Rasen in Aktion” lädt Groß und Klein zum Innehalten, Spielen und Mitmachen ein. Sicher feiern, achtsam miteinander umgehen Die aktuelle Sicherheitslage stellt uns vor neue Herausforderungen, denen wir mit großer Sorgfalt begegnen. Gemeinsam mit dem Bezirksamt, der Feuerwehr, der Polizei, einer Sicherheitsfirma, der BVG und weiteren Partnern entwickeln wir ein umfassendes Sicherheitskonzept. Die Sicherheit aller Besucherinnen hat höchste Priorität.

Auch in diesem Jahr steht zudem der erfahrene Sanitätsdienst der Johanniter mit mobilen sowie stationären Unfallhilfestellen entlang der Umzugsstrecke und auf dem Festgelände bereit. Ergänzt wird das Sicherheitskonzept durch ein Awareness-Team, das als ansprechbare Instanz vor Ort wirkt. Es setzt den Code of Conduct des Karnevals konsequent um – für einen diskriminierungsfreien Raum, in dem alle Menschen respektvoll und verantwortungsvoll miteinander und mit der Umwelt umgehen können.


Mithelfen erwünscht


Der Karneval lebt vom Engagement Vieler. Auch dieses Jahr werden wieder Volontär*innen gesucht, die das Organisationsteam an der Umzugsstrecke, an der Tribüne, beim Infostand oder auf dem Straßenfest unterstützen möchten. Jede helfende Hand zählt!

Fotos: Jasmin Valcarcel