Die Rückkehr der illegalen Raves: Ein Zeichen des Wandels in der...
Die Krise der britischen Clubszene2024
Kuir Art Fest – 11 & 12.10. Kulturbunker Köln-Mülheim
GROOVE ON Fundraiser 2.10. TRESOR
Zukunft der Berliner Clubszene: Corona Kids und Innenstadtbefriedung
Club Renate muss Ende 2025 schließen – Die Berliner Clubkultur verliert...
FERAL FOLK FESTIVAL 21.09.2024
alínæ lumr Festival: Die Nerven, International Music und Cashmiri kommen auch...
Stroga Festival 2024 in den Startlöchern
BERLIN ART WEEK – Locations der Festivalwoche
Neukölln steht für 48 Stunden „still” bei der 26. Festivalausgabe von48...
SOMMERLIGHTS OPENING @ DARK MATTER
Screamin’ Rachael – Disco 3000
VA – VA Onysia (feat. J Gabriel, Jeremy Sylvester, Rick Wade,...
HouseHeadz00 – HouseHeadz00 Series: Black
Label Interview: Soul Quest Records
Label Interview: Manzo Edits
Label Interview: Ghost Palace Records
Artist Interview: Hardt Antoine
Artist Interview: Iman Hanzo
Artist Interview: Groovegod Jair Darnoud
ABOUT THE CLUBMAP
THE CLUBMAP hat sich auf die Welt der elektronischen Musik und Clubkultur spezialisiert. Erstmals 2005 in Berlin veröffentlicht (damals noch als Print) hat sich das Magazin zu einer wichtigen Quelle für Informationen über die Clubszene entwickelt.
THE CLUBMAP deckt eine breite Palette von Themen ab, darunter Interviews mit DJs, Produzenten und Promotern, Rezensionen von neuen Tracks und Alben, sowie Berichte über die neuesten Trends und Entwicklungen in der Clubkultur. Dazu ein aktueller Event Kalender für Veranstaltungen und Festivals in Deutschland.
Was THE CLUBMAP von anderen Musikmagazinen unterscheidet, ist seine Fokussierung auf die Underground-Szene. Es geht nicht nur um die großen Namen der elektronischen Musik, eher die unbekannten und aufstrebenden Künstler, die in den kleineren Clubs und Raves spielen. Uns ist ein authentischer Einblick in die Clubszene und die Vielfalt und Kreativität der elektronischen Musik wichtig.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von THE CLUBMAP ist seine enge Verbindung zur Stadt Berlin. Die Hauptstadt ist weltweit bekanntes Zentrum für elektronische Musik und wir leisten unseren Beitrag, indem wir die Szene dokumentieren und unterstützen, vor allem bei der Förderung neuer Clubs und Veranstaltungen.
—
Ohne die Berliner Clublandschaft wäre Berlin einfach wie jede andere Stadt. Ohne Techno wäre Berlin wie fast jede andere Stadt, denn es sind vor allem die Clubs mit elektronischer Musik, die Berlins Pole Position als Party Metropole prägten, wobei dieses Wort nicht wirklich wiedergibt, worum es dabei geht.
Ähnlich wie bei der „Diskothek“ aus der einfach „Club“ werden musste, ist dieser Begriff „Party Metropole“ nicht zeitgemäß, denn all diese Punkte, die in diese Melange einfließen wie Club Culture, Kreativwirtschaft, Open Air Kollektiv, Nachtmanager und Hybride wie Musik Bars und Galerien, in denen mehr Tanz als Kunst ist, sind nicht nur einfach Party, sondern ein ganz spezielles Lebensgefühl, das diese Stadt seit den 90ern definiert und so anziehend macht.
Hier lässt sich sicher auch einwenden, dass neben den Clubs vor allem gerade die Festivals einen Generationswechsel erleben, der beinhaltet, dass gerade junge Leute mehr für ihr Geld wollen, und das möglichst ohne Restriktionen und politischen Überbau. Clubs als Schutzzonen werden nicht mehr verstanden. Fotoverbote werden angesichts von Instagram Mentalitäten als nerdig und blöd angesehen und so oft es geht, auch ignoriert. Es geht, wie auch schon Mitte der 90er und Anfang 200 auch wieder verstärkt in Richtung Mainstream. Das undergroundige Material ist okkupiert worden, Seichtes überschwemmt den Markt. Techno ist wiederholt zu Pop mutiert. Positiv ist aber trotzdem zu bemerken, dass sich Line ups und generelle Ausrichtung der Berliner Clubszene nicht anpassen.
Diese Kultur des WIR MACHEN UNSER DING ist super. Sie ist ein Bollwerk gegen die Verbeliebigung einer Anti Mainstream Culture, und dient der Erhaltung von Jugendkulturen und fördert Zusammengehörigkeitsgefühle abseits der Charts. Dummerweise ist es auch die Schwäche der Clubs, sich nicht so stark zu organisieren, dass sie als Einheit unglaubliche Kraft entfalten könnten. Es ist ein bisschen so wie gerade mit Europa.
Worüber reden wir?
In Friedrichshain sind es 15 Clubs.
In Kreuzberg sind es 25 Clubs.
In Lichtenberg sind es 4 Clubs.
In Mitte sind es 17 Clubs.
In Neukölln sind es 8 Clubs.
Im Prenzlauer Berg sind es 6 Clubs.
Im Wedding sind es 3 Clubs.
Das ist alles, was wir haben. Andere Städte wären froh, wenn sie insgesamt so viele Clubs wie Friedrichshain hätten, aber das ist nicht wirklich viel für Berlin. Wir haben über 3 Millionen Einwohner und (kurz durchatmen) über 31 Millionen touristische Übernachtungen pro Jahr. Auf die gesamte, zum Tanzen verfügbare Fläche gerechnet, muss immer wer draußen bleiben. Selbst, wenn er eigentlich rein gehört.
Berlin kümmert sich mittlerweile um seine Musikszene. Es gibt die Clubcommision, die auch mal unter die Arme greift, wenn es Probleme mit dem Brandschutz gibt. Wir haben das Musicboard, das jährlich 5 Millionen für Musik Projekte ausschüttet. Wir haben die Berlin Music Commission, die Akteure aus allen Bereichen der Musikwirtschaft sammelt und deren Sprachrohr gegenüber Politik und anderen Branchen ist.
Wir müssen aber trotzdem fast tatenlos zuschauen, wie diese Stadt mehr und mehr zu London wird. Ein Club wie das Golden Gate wäre dort im Innenstadtbereich nicht möglich. Das Watergate hat schon die ersten Auswirkungen einer fast absurd zu nennenden Mieterhöhungsgier spüren dürfen, weil Gewerbe nicht unter Milieuschutz fallen. Die Folge wären letztlich Eintritts- und Getränkepreise wie auf Ibiza.
Unsere Clubs sind unsere zweite Heimat, auch wenn der Türsteher mal ein A*** ist, einem das Handy geklaut wird, oder wir uns über elitäre Barkeeper aufregen. Deswegen ist es wünschenswert, dass IMMER wenn einer unserer Läden gefährdet ist, wir alle aufstehen und ihn unterstützen.
Nach diesem ganzen dramatischen Geschwafel nun aber weiter mit den Clubs. Indie & Rock sind in Berlin gut aufgestellt. Techno und House sowieso. Nur an den Black Music Läden mangelt es ganz gewaltig. 2BE Club weg. Bohannon weg. Bleibt nur noch das YAAM und verschiedene Partyreihen in Clubs, die eigentlich für andere Musik stehen. Magst du kleine House & Techno Clubs? Dann ab ins Golden Gate, Beate Uwe, 60hz, Void, und OHM. Willst du es dazu noch abgerockt und alternativ, dann ins Sisyphos, About Blank und und die wilde Renate. Willst du den TECHNO aufs Ohr, dann geh in den Tresor, Berghain, Suicide, und Weißen Hasen. Für die Freiluft Kultur, also Open Air Clubs musst du in die Else oder den Club der Visionäre.
Die illegalen Open Airs in Berlin halten den Spirit der 90er am Leben. Die Freiheit, immer willkommen zu sein, ohne Türsteher Stress, vermischt mit der Aufregung etwas Illegales zu machen und Teil einer Clique zu sein, die diese Infos hat. Da diese Open Air Kultur etwas überhand genommen hat, seitdem Kids entdeckten, dass es ein Sprungbrett als Newcomerveranstalter für Erhöhung der Fans & Follower sein kann, wird hier ab und zu sortiert, oder auch nur auf die VA Links weiter geleitet. Das Watergate und Ritter Butzke sind neben Berghain die Touristenziele. Wirklich spannende Line ups auch abseits von Techno gibt es im Gretchen. Die wichtigsten Indie Läden kannst du in zwei Nächten abfrühstücken. Lido, Bi Nuu plus Astra und ein paar andere, da ist die Auswahl wesentlich kleiner als im elektronischen Bereich.
Wo solltest du (MEINER Meinung nach) unbedingt mal hin. Das ist sozusagen meine TOP Liste:
Ins Roadrunners, den coolsten Rockabilly Schuppen der Stadt. In den Zuckerzauber, weil es einfach voll mädchenmäßig niedlich ist. In den Tresor Tunnel, weil es so dermaßen 90er ist, und wie etwas neu entdecken. Sonntags ins Beate Uwe, weil da alles barfuß abhängen. Ins 60HZ wegen der durch Klang gesteuerten MXWendler Lichtdecke. Und ins Heideglühen am Hafenbecken des Westhafens. Ins Golden Gate, aber geh vorher aufs Klo.