Kannst du uns etwas über deinen Hintergrund erzählen und wie du mit der Musik angefangen hast? Wie bist du auf die elektronische Musik aufmerksam geworden und was hat dich zu ihr als Medium des Selbstausdrucks hingezogen?

Wir sind beide mit Musik aufgewachsen, Chris hat als Kind mit Schlagzeug spielen angefangen und Bertha hat im Chor gesungen. Wir hatten eigentlich beide unsere eigenen Solo-Projekte, die gar nichts mit elektronischer Musik zu tun hatten. Chris macht “sad-boy acoustic pop” und Bertha indie pop-rock. Wir wissen selber nicht, wie wir zur Dance-Musik gekommen sind, aber jetzt sind wir hier! Ohne viel nachzudenken wurde electronic dance music zu einer neuen und unbekannten Freiheit, die wir jetzt nach und nach erkunden.

Wer sind einige deiner größten musikalischen Einflüsse, sowohl innerhalb als auch außerhalb der elektronischen Musik? Wie haben diese Einflüsse deinen Sound und deine Herangehensweise an das Musikmachen geprägt?

Unsere Einflüsse kommen aus allen Musikrichtungen, da wir beide sehr verschiedene Arten von Musik machen und somit auch hören. Für unsere nullzwei Songs ziehen wir Inspiration aus Künstler*innen wie COBRAH und Fred again, aber auch Ski Aggu und Viko63 aus dem deutschsprachigen Raum liefern uns humoristische Inspiration. Unser Ziel ist es, diesen Humor in unsere internationale Musik zu integrieren.

Kannst du uns deinen kreativen Prozess beim Schreiben und Aufnehmen eines neuen Songs erläutern? Wie fängst du normalerweise einen neuen Track an, und auf welche Schlüsselelemente oder Techniken konzentrierst du dich bei der Entwicklung?

Meistens fangen wir mit einem Wort oder Konzept an, welches wir in einer endlosen Notiz auf dem Handy gespeichert haben. Da schreiben wir immer lustige oder interessante Begriffe auf, damit wir später darauf zurückgreifen können.  Am wichtigsten für uns ist, dass die Produktion, der Text und das Konzept zu dem Vibe des Songs passt.  Oft ist es so, dass wir uns schon gleich am Anfang das Musikvideo in unserem Kopf vorstellen können und daraufhin noch tiefer in den Song eintauchen.

Dein neuestes Projekt gewinnt gerade an Fahrt, kannst du uns etwas darüber erzählen? Wie ist dieses Projekt entstanden und was hat dich dazu inspiriert, es zu machen? Wie bist du bei der Entwicklung vorgegangen und was unterscheidet es deiner Meinung nach von deiner bisherigen Arbeit?

Der Erfolg von JESUS IN BERLIN kam so plötzlich, dass wir es immer noch nicht ganz fassen konnten, wie es dazu kommen konnte.  Bertha brauchte einen Song für ein Uni-Projekt, für das sie einen Weihnachtssong schreiben  musste. Weil Bertha sich nicht vorstellen konnte, einen cringey Christmas Track zu produzieren, wollten wir etwas ganz anderes probieren. Bertha hatte irgendwie die Idee für den Namen “JESUS IN BERLIN” im Kopf und dann ging alles ganz schnell. Bertha hat sich an die production gesetzt und dann haben wir angefangen den Text zu schreiben.  Auf einmal war es 3 Uhr nachts und wir hatten diesen Song als Draft-Datei auf unserem Handy.

Was war der Höhepunkt deiner bisherigen Karriere? 

Der absolute Höhepunkt bis jetzt ist, dass wir so viele Menschen mit dem gleichen Humor erreichen konnten. Dass eine spontane Idee sich wie ein Lauffeuer im Internet verbreiten kann und Menschen begeistert den Song teilen und Partys zu unserer Musik feiern, hat uns komplett überwältigt.

Kannst du uns etwas über kommende Projekte oder Kollaborationen erzählen? Gibt es irgendwelche neuen Richtungen oder Klänge, die du in deiner Musik gerade erforschst?

Im Fokus der letzten Monate stand die Entwicklung des “nullzwei sounds”.  Da “JESUS IN BERLIN” unser erster Song als neues Musikprojekt “nullzwei” gewesen ist, haben wir uns die Zeit genommen herauszufinden, was uns inspiriert, wie wir klingen wollen und welche Konzepte in unseren nächsten Tracks einfließen sollen. Wir haben in den letzten 3 Monaten so viele Songs geschrieben wie noch nie und freuen uns sehr, dieses Jahr noch mehr von uns hören zu lassen.

Welche Botschaft hoffst du als Musiker durch deine Musik zu vermitteln? Zu welchen Themen oder Ideen kehrst du in deiner Arbeit immer wieder zurück?

Besonders wichtig für uns im Schreibprozess unserer neuen Songs ist die Konzentration auf kreative, humorvolle und verrückte Themen. Das ist die Richtung, an der wir aktuell am meisten Spaß haben und unsere Kreativität kein Limit gesetzt ist.

Kannst du uns etwas über die Herausforderungen erzählen, denen du in deiner Karriere begegnet bist, und wie du diese überwunden hast? Gab es bestimmte Hindernisse oder Schwierigkeiten, die du als elektronischer Musiker überwinden musstest?

Am Anfang war es sehr schwer, sich auf alles zu konzentrieren, da es so schnell ging. Nebenbei wird dir gesagt, dass du einen Anwalt, Steuerberater, Management, Label, usw. brauchst. Außerdem musst du auch noch gute Musik abliefern, damit es weitergehen kann.  Man kann sehr schnell den Überblick verlieren, wenn man nicht die richtigen Menschen um sich herum hat. Da haben wir das Glück, dass wir zu zweit sind. Man kann sich die Arbeit und den Stress gut teilen und auch Erfolge feiern!

Wie wird sich die Musikindustrie deiner Meinung nach in den nächsten 5 Jahren entwickeln? Welche Veränderungen werden in Bezug auf Technologie, Vertrieb und Publikumsbindung erleben?

Wir glauben, dass mehr und mehr Leute unabhängiger werden und sich die besten und kreativsten Ideen am stärksten durchsetzen. Heutzutage gibt es so viele Möglichkeiten, sich als Artist einer großen Audience zu präsentieren und seinen eigenen Weg Stück für Stück zu gehen. 

Welchen Rat würdest du aufstrebenden Musikern geben, die versuchen, in der Branche Fuß zu fassen? Gibt es bestimmte Tipps oder Strategien, die für den Aufbau einer Karriere als elektronischer Musiker für besonders effektiv sind?

Es klingt ein bisschen klischeehaft, aber lass dir nicht von anderen sagen, was für dich am besten ist. Am Ende hast du immer noch die letzte Entscheidung über deine Kunst und wie du sie mit der Welt teilen willst. Mit “JESUS IN BERLIN” haben wir gelernt, dass man viel weiter kommt, wenn man auf sein Bauchgefühl hört, sein eigenes Ding durchzieht. Wenn DU deine Idee gut findest, dann wirst du auch andere Menschen finden, die genauso denken, wie du und die sich für deine Musik begeistern lassen.