Vagabon – Vagabon

Das gleichnamige Album von Vagabon (Laetitia Tamko) ist voller Schönheit. Fließende gleitende Musik, die pulsiert und es sogar schafft, Montage zu verräumten Sonntagen voller tiefen farbigen Lichtes zu machen.  Vagabon verwebt digitale Klänge und Streicher neben ihrer, auf Zehenspitzen gehenden Akustikgitarre und überrascht dabei immer wieder mit raffiniert eingestreuten Elementen. Tamko mixt den Bombast der 80er und 90er Jahre New Wave mit Gospelchor und New Age Synthesizer-Sounds. Ich finde das Album jedenfalls sehr empfehlenswert.

Laetitia Tamko, geboren 1992 in Yaoundé, Kamerun), ist eine kamerunisch-US-amerikanische Multiinstrumentalistin aus New York City und autodidaktische Profimusikerin mit akademischem Abschluss in Softwareentwicklung. 

Für Fans von: Florence & The Machine, Feist, Boy

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Beirut – Gallipoli

Gallipoli ist das fünfte Studioalbum von Beirut. Es kam schon im Februar 2019 raus, und der gleichnamige Titelsong begleitete mich über das ganze Jahr hinweg. „Fernweh, Folklore und Trompeten“ kritisierte die ZEIT: „Zahlreiche Stile und Instrumente treffen ausschließlich in den schönsten aller denkbaren Ausprägungen aufeinander, nichts stichelt, verkantet oder reibt sich aneinander…“  Und da hat der Zeit Autor recht, es ist wirklich zutiefst schöne Musik.  Man muss dabei bedenken, dass jeder Musikjournalist im Jahr Millionen und Abermillionen von Promos hört und dann natürlich irgendwann die Noisy Geschichten hängen bleiben und als gut empfunden werden, weil sei herausstechen. Für den normalen Hörer braucht es allerdings keine Kanten, Stiche oder Reibungen. Ich hör beim Autofahren auch nicht „Einstürzende Neubauten“ als komplettes Album, sondern ausgewählte Tracks in meiner Playlist. Wer melancholische schwelgerische Musik mag, hier ist sie in Reinform! Und dabei als Sahnehäubchen eine Reise durch die Welt der Instrumente mit Trompeten, Farfisa-Orgel und polynesischen Fanfaren.

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The National – I Am Easy To Find

Und dann sitzt du wieder mal im Zug und willst keine Netflix Serie auf dem Tablet schauen, oder das, noch schnell am Bahnhof gekaufte, Comic lesen. Draußen ist der typische schieferbleitaubengraufarbene Himmel am Start, der dir sanft Tropfen an die ICE Scheiben sprüht und du willst versunken in deine Gedanken einfach nur raus schauen. Dann setz die Kopfhörer auf und hör diese Platte. Musikalisch bietet „I Am Easy To Find“ eine grandiose Bandbreite an Sounds, wozu die Streicher beitragen, was ich sowieso mag. Das achte Studioalbum entstand übrigens zusammen mit einem Kurzfilm von Mike Mills. Definitiv anschauenswert!

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The Specials – Encore

Was die Ur-Mitglieder Terry Hall, Lynval Golding und Horace Panter in Verbindung mit den neuen Mitgliedern der Band da hingezaubert haben, ist erste Sahne und für mich als EX- S.H.A.R.P. Skin nochmal extra großartig. Die Mischung aus Ska, Pop, Soul, Funk und Reggae ist ausgewogen und zum 40-jährigen Gründungsjubiläum wurde ein echt rundes Ding hingelegt. The Specials sind definitv eine der wichtigsten Gruppen der 80er. Keine der Two Tone/Skagruppen hat so konsequent Punk und Reggae zu einer eigenen Musikrichtung verknüpft. Das ist Musik, die man sonst im Radio maximal bei Radio Eins hört und da auch nur immer wieder „Ghost Town“. Nur ums zu sagen, es ist nicht ihre beste Platte, aber es ist trotzdem schön sie in der Plattenkiste zu haben.

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