Berlin ist eine Stadt der gewachsenen Vielfalt, in der unterschiedlichste Menschen miteinander leben können. Doch genau das, was bis heute so anziehend wirkt, ist bedroht. Spekulantinnen wittern das große Geld und profitieren trotz multipler Krisen. So treffen nicht nur viel zu hohe Mieten, sondern auch zunehmend hohe Lebensmittel- und Energiepreise jeden von uns. Deswegen gehen wir auch 2023 wieder mit euch auf die Straße. Mit rollenden Bässen, flackernden Strobos und ballernder Solidarität. Gemeinsam gegen soziale Spaltung, Verdrängung und das Verschwinden von Freiräumen; für ein Berlin, in dem wir alle gemeinsam gut leben können. Für ein Recht auf Stadt!

Recht auf Stadt heißt für uns: das Recht auf bezahlbaren Wohnraum und Schutz vor Verdrängung. Die Vergesellschaftung von Wohnraum ist wichtig, um Spekulation und Mietsteigerungen zu verhindern. Das sehen auch fast 60 % der Berliner*innen so, denn sie haben für das Volksbegehren „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ gestimmt. Doch warum wurde der Entscheid noch nicht umgesetzt? Die Inflation treibt die Lebenshaltungskosten aller in die Höhe. Wir alle brauchen gerade jetzt die Entlastung durch geringere Mieten! Deshalb fordern wir nicht nur, den Volksentscheid rigoros umzusetzen, sondern darüber nachzudenken, wie man die Mietpreise noch senken kann.

Aber Berlin ist mehr als nur Wohnen: Das Recht auf Stadt bedeutet für uns auch, Freiräume zu schützen und zu schaffen, in denen wir frei von Zwängen zusammenkommen und in denen unterschiedliche Lebensentwürfe diskutiert und erprobt werden können. Das gilt für professionelle und selbstgebastelte Clubs genauso wie für Free-Open-Airs im Park oder selbstverwaltete Jugendzentren, Hausprojekte, LGBTQI-Schutzräume, Musikschulen, Theater, Kiezkneipen oder Spätis. Sie alle gehören zu der ganz besonderen Berliner-Mische und haben deshalb unsere volle Unterstützung im Kampf gegen Verdrängung. Vier dieser Räume sind aktuell durch den drohenden Weiterbau der Autobahn 100 durch Friedrichshain bedroht: Die schonmal verdrängte “Zukunft am Ostkreuz” am neuen Standort, das “://about blank”, die “Wilde Renate” und der “Club OST” und viele mehr müssten dem 17. Bauabschnitt weichen. Diese wichtigen (Sozio-) kulturellen Orte müssen unbedingt erhalten
bleiben. Denn nicht nur wir alle verlieren unsere kulturellen Orte, sondern auch zahlreiche Mitarbeitende ihre Arbeitsplätze und Kunstschaffende ihre Bühnen. Die betroffenen Kieze würden in ihrem Charakter und ihrer Lebensqualität extrem abgewertet. Wir sind gegen den
Weiterbau der A100!

Gemeinsames Leben und Feiern bedeutet auch aufeinander zu achten: Wir stellen uns konsequent gegen grenzüberschreitendes Verhalten und fordern alle auf, das genauso zu tun und Zivilcourage zu zeigen. Wir dulden auf unserer Veranstaltung keinen Rassismus, Sexismus, Trans- und Homophobie oder andere Formen von Menschenfeindlichkeit.

Packt Friends und Family ein und kommt rum, denn die Zukunft unserer Stadt geht uns alle an. Gemeinsam zeigen wir, dass Tanzen und Politik keine Gegensätze sind, sondern Ausdruck einer Stadtgesellschaft, die zusammenkommt, sich vernetzt und die sich laut und kreativ einmischt.
Holen wir uns Berlin zurück!

Tanzdemo #WemgehörtdieStadt #WGDS23