MAYBERG

MAYBERG schreibt seine Songs zu Hause – und wenn sie fertig sind, spielt er sie den Leuten vor, am liebsten live. Dieser Einzeiler fasst alles zusammen, worum es bei DEM Projekt geht. Klingt minimalistisch. Ist es auch, also nur ein bisschen: Nicht umsonst tauft der Künstler sein 2023er-Debütalbum MINI und kuratiert darauf acht Songs, während er den Fortschritt seines Schreibprozesses gern mal mit vorab veröffentlichten Demos spickt. Von Anfang an unterteilt der Musiker sein Schaffen anhand von Singles in Kapitel, die ziemlich genau darüber Auskunft geben, wo MAYBERG künstlerisch gerade steht.

„Das meiste passiert bei mir erstmal so ’ich sitz zuhause‘-mäßig’ “, sagt der 24-Jährige: Im intimsten Rahmen entstehen Songs, die textlich leicht abstrakt sind, aber ehrlich aus dem Leben von Mittzwanzigern berichten. Der Sound, den der Musiker dazu schafft, hatte in den Anfangstagen einen Singer-Songwriter-Einschlag: Gitarre, Klavier, ein paar Beats. Das verliert sich peu à peu, das MAYBERG-Klanguniversum wird elektronischer, diffuser: „Jetzt ist es weniger Liedermacher-mäßig. Eher künstlerischer, abstrakter.“, erzählt MAYBERG.

MAYBERG lebt das Motto „Songs schreiben, um diese dann live spielen zu können“. Dass sich sein Vorhaben in messbaren Erfolg umgewandelt hat, ist das Ergebnis seiner Authentizität und kontinuierlichen Wachstums in den vergangenen drei Jahren. Ständig kommen neue Leute in die Community, die fest dabeibleiben – sei es als monatliche Streams auf Spotify und Co., als Follower:innen bei Social Media oder aber auch bei den stets ausverkauften und immer größer werdenden Live-Shows. Die Gemeinschaft kann sich mit seinen Themen perfekt identifizieren – MAYBERGs Geschichte ist einfach gut erzählt und klickt mit den Erfahrungen anderer.

PAULA CAROLINA

Unangenehm nervöse Zeiten erfordern angenehm nervöse Musik – neonfarbene Hymnen gegen das Dauergrau, unbeschwerte Statements gegen die tägliche Dosis Abfuck. Paula Carolina hat zuletzt etliche solcher Hymnen geschrieben – und nach zwei gefeierten EPs und restlos ausverkauften Touren in Form des Debütalbums EXTRA im vergangenen September veröffentlicht.

Zwischen Indie-Pop, NNDW und Future-Punk, Moshpit und Gruppen-Kuscheln, Dorfanekdoten und Großstadtkamellen gelingt es Paula wieder und wieder zwischen den Dingen statt über ihnen zu stehen. Ihre Kunst ist meinungsstark, aber nie spaßbefreit; ist rotzig, aber nie dogmatisch oder gar parolenhaft; ist Mainstream, ohne je in Richtung Mainstream geschielt zu haben; ist laut, ohne zu poltern. Paula-Carolina-Musik lebt von Beobachtungsgabe und Begeisterungsfähigkeit, von assoziativem Gedanken-Ping-Pong, schrillen Ohrwurm-Momenten und erfrischenden Frechheiten.

EXTRA konserviert den selbst geschaffenen Kosmos, in dem Paula Carolina seit 2021 kreativ aufgeblüht und in der Zwischenzeit vom Supportact zur Stilikone avanciert ist. Dieser Kosmos ist längst ein Safe Space geworden – für einen beachtlich breit aufgestellten Kreis an Menschen mit Herz am linken Fleck und unerschöpflich positiver Energie. Und am besten ist Paula Carolina immer noch live – umso mehr freuen wir uns auf diesen Tornado von einer Show auf unserer Golden Leaves Festival Bühne!

EROBIQUE

Urlaub. Nicht nur in Italien.

Ein Rucksacktrip durch Australien, ein Lagerfeuer im Schrebergarten.

Im Auto mit den Freund:innen durch die Lüneburger Heide oder einfach kurz Ferien im Kopf, in der verregneten Mittagspause oder mit einem Glas Schorle auf dem Balkon.

Und dazu gehört Musik, Musik, Musik! Grooves, die rollen wie ein Intercity in der Ferne, Rhodes-Akkorde weich wie der Sand am Strand  und Synthesizer, die funkeln wie die Reflexionen auf dem Ozean. Musik, so bunt wie ein Hawaiihemd und so wärmend wie die Morgensonne.

Carsten Meyer brachte 1998 unter dem Namen Erobique sein Debut Erosound heraus. Genau 25 Jahre später erschien dann in 2023 endlich das Zweitwerk auf seinem eigenen Label A-sexy. Darauf: dreizehn abwechslungsreiche Tracks und Songs zwischen Feriendisco und Rhythmusbox-Rave, aufgenommen und produziert mit vielen seiner Freund:innen und Wegbegleiter:innen.

Auftritte improvisiert Meyer seit Jahren vor tanzendem Publikum. Selbst seine Hits Easy Mobeasy und Urlaub in Italien sind keine Popsongs im eigentlichen Sinne, sondern entstanden aus spontanen Eingebungen, im Adrenalinrausch, mitten auf der Party, mitten im Moment! Mitgesungen und wieder verklungen.

Wir rauschen mit Erobique gen goldenen Herbst 2025!

MIA.

2020 meldeten sich MIA. mit ihrem 7. Album Limbo zurück – ein Neuanfang für die Berliner Band. Das Klischee von Bands, die schon ein, zwei oder sogar mehr Jahrzehnte auf dem gemeinsamen Buckel haben, geht ja so: Wenn man es nach all der Zeit überhaupt noch miteinander aushält, dann nur, wegen einem einzigen riesigen Kompromiss. Bei MIA. ist das anders, ja, man könnte sogar sagen: genau andersherum. Sängerin Mieze Katz, Schlagzeuger Gunnar Spies, Bassist Robert »Bob« Schütze und Gitarrist Andy Penn sind eine Band, die über die Jahre immer mehr zueinander gefunden hat. Das ist erstaunlich. Mehr noch: besonders. Und schön ist es auch.

Doch natürlich sind wir nicht mehr in 2020 – MIA. haben mittlerweile knapp 28 Band-Jahre auf dem Buckel und 2025 wird ein weiteres, besonderes Jahr für die Band: Sängerin Mieze Katz wird ihr Solo-Debüt veröffentlichen und auch bei der Band steht 2025 ein neues Album am Horizont. Hits, gute Laune und volle Tanzflächen wie legendäre Konzerte – dafür steht MIA. auch nach all der Zeit. Egal, ob alltime Favoriten oder taufrische Neulinge – MIA.s Musik gehört unter Menschen, um zu teilen, was es da zu teilen gibt: Leidenschaft, Vielfalt, Lebensfreude – nicht zum Herunterladen, nicht kopierbar, dafür unmittelbar, ganz und gar, kopfüber.

BETTEROV

Betterov avancierte 2022 zum wohl größten Newcomer hierzulande, sorgte mit Hits wie Schlaf gut, Bring mich nach Hause oder Die Leute und Ich für Gänsehaut mit Mitsing-Zwang und war eigentlich allgegenwärtig. Es folgte im Jahr darauf die Deluxe-Version des Debütalbums Olympia, noch größere, ausverkaufte Shows, neue Singles. Danach war erstmal, bis auf vereinzelte Shows, Pause, um wieder Anlauf zu nehmen … und noch stärker zurückzukommen, mit neuen Songs, wieder irgendwo zwischen Indierock und Post-Punk, die die großen Themen seiner Generation behandeln. Wir freuen uns Betterov endlich auf unserer Bühne zu haben!

JOHN GLACIER

Im Vereinigten Königreich gibt es einige wenige aufstrebende Künstler:innen, die mit ihrem musikalischen Schaffen die Grenzen überschreiten und gleichzeitig eine medienübergreifende Präsenz verkörpern, die das allgemeine Interesse weckt. Die in London lebende Rapperin, Dichterin und Produzentin John Glacier kann diesen Status für sich beanspruchen. Nachdem sie jahrelang sowohl im Mainstream als auch im Underground für Aufsehen gesorgt hat, wird John Glacier am 14. Februar 2025 endlich ihr Debütalbum Like A Ribbon über Young herausbringen.

Like A Ribbon bezieht sich auf die nahtlos ineinander übergehenden Fäden von Beziehungen und Verantwortlichkeiten, die das Band der modernen Existenz bilden. Mit dem Album liefert John Glacier eine Momentaufnahme ihres Lebens und ihres Aufstiegs: von der abgeschotteten, einfachen Kindheit in Hackney, bis hin zur Projektion von Geschichten in die Welt. Der ausführende Produzent Kwes Darko hilft dabei, den Klangteppich für Johns Geschichte und ihren markanten Sprechgesang zu legen. Darüber hinaus gibt es auf dem Album Beiträge von Flume, Mk.gee, Andrew Aged, Surf Gang, Eartheater, Sampha und vielen anderen. Like A Ribbon ist die Geschichte eines Lebens in der modernen Welt, betrachtet durch ein fantastisches Prisma.

Als gefeierte Sängerin, deren Schaffen schon vor der Veröffentlichung ihres Debütprojekts SHILOH: Lost For Words im Fokus stand, hat John Glacier die Grenzen dessen, was britischen Rap ausmacht, mit ihrem tagebuchartigen Ansatz verschoben. Dadurch beleuchtet sie gleichzeitig die Alltäglichkeiten des Lebens und die Komplexität menschlicher Emotionen – und zwar durch ihre ganz eigene Ausdrucksweise und Perspektive. Diese Sensibilität hat auch die Modewelt längst in ihren Bann gezogen: John wurde zu einem der Gesichter von Daniel Lees ikonischer Debütkampagne für Burberry, sie fand Fans bei Bottega Veneta, Gucci, Louis Vuitton, J.W. Anderson und vielen anderen. Auf Like A Ribbon lotet John Glacier nun die Grenzen ihres eindringlichen Sounds aus und durchkreuzt dabei in ihren Lyrics die Psyche auf so abstrakte wie unmissverständliche Weise.

STEINTOR HERRENCHOR

Ekstase und Tristesse, Sehnsucht und Abhängigkeit – Steintor Herrenchor surfen an der Abbruchkante der schmerzvollen Realität. Seit ihrer Gründung hat sich die Band aus Hannover mit diversen Singles und der Veröffentlichung ihrer Debüt-EP Eine Woche Geburtstag (2023) eine treue Fangemeinde erspielt. Auf eine fast gänzlich ausverkaufte Co-Headlinertour durch Deutschland und Österreich folgten zwei Festivalsaisons, in denen Steintor Herrenchor kein etabliertes Festival ausließen – ok, außer dem Golden Leaves Festival vielleicht, aber das wird nun ja in 2025 endlich nachgeholt.

Gründe dafür gibt es einige – zum Beispiel die neue EP oh scheiße Gefühle, die die Band zuletzt im Dezember auf ihrem eigenen Label Bei Liebeskummer ist Hoffnung nicht hilfreich veröffentlichte. Der Opener ich war da packt uns ab dem ersten Takt am Kragen und reißt uns hinab in die zerrissene, sepiafarbene Innenwelt von Steintor Herrenchor. Zu gleichen Teilen Eskapismus und Traumabewältigung, ist der Song der intensive Auftakt zu einer existenziellen Auseinandersetzung des Hannoveraner Trios mit den eigenen Gefühlen. Getragen von ihrem eindrucksvollen Signature-Sound zwischen Vintage-Synthesizern, 80s-Wave-Gitarre und treibenden Drums, treffen die schonungslosen Lyrics erneut mitten ins Herz.

BLOND

In den vergangenen Tagen war ein mysteriöses Flugobjekt am Himmel zu sehen. Ein Heißluftballon, der aussah wie ein Schaf. Über dem Fernsehturm in Berlin ist er gesichtet worden, bei den Pyramiden von Gizeh, am Amazonas, selbst über die Chinesische Mauer soll er geflogen sein. Und jetzt, jetzt ist er gelandet, auf einem Marktplatz in Chemnitz! Auf dem seltsamen Flugobjekt ist in großen Buchstaben Rätselhaftes zu lesen: „Ich träum doch nur von Liebe – 23.05.2025“.

Mittlerweile wissen wir, was dahintersteckte: Die Formation Blond veröffentlicht am 23.05.2025 ihr drittes Album Ich träum doch nur von Liebe und gab in der vergangenen Woche mit ihrer Single Girl Boss einen ersten Vorgeschmack. Musikalischer Überraschungsgast auf diesem Titel ist die englische Gitarristin Alice Go (Dreamwife). Blond fragt mit dem Song, wie es aussieht mit der schönen neuen Welt, in der wir scheinbar alles kaufen können, was uns neben der Befriedigung unserer Konsumwünsche obendrein noch zu einem besseren Menschen werden lässt. Auch das FLINTA*- Empowerment quillt aus den Ladenregalen. Leider hat die Band das Gefühl, dass damit irgendwas nicht stimmt. Aus allen Ecken hört man zwar die Rufe, dass Aktivismus so einfach sein kann, indem man die Tasche schnappt und einkaufen geht, gegen das System. Und es wäre auch ganz wunderbar, wenn das reichen würde, aber es ist nur eins: (Selbst-)Betrug. Man kann noch so sehr versuchen vorbildlich zu konsumieren, Konsum bleibt am Ende nur Konsum und FLINTA* werden nach wie vor ausgebeutet und unterdrückt.

Wer noch nie auf einem Blond-Konzert war, hat nie gelebt. Irgendwann ist noch jede:r in einen Club oder auf ein Festival gestolpert (bei uns zum Beispiel zuletzt im Jahr 2023) und reingezogen worden in den unglaublichen Sog der Welt von Lotta, Johann und Nina – um beim nächsten Mal schon loud und proud im Glitzeroutfit reinzustolzieren.

Denn bereits nach wenigen Minuten stellt man fest: Ein Konzert von Blond ist eine gottverdammte Messe. Die dazu gehörenden Fangesänge hat man nach anderthalb Runden drauf – und hört auch dann nicht auf, sie anzustimmen, wenn man längst von der Security rausgekehrt wird. Man seufzt süße Popschnulzen mit, während man in ferne Sphären abhebt, man stampft mit dem Fuß zu kämpferischen Hymnen und lässt sich erden. Blond-Songs sind mit angemessener Bitterkeit versehen, haben aber auch immer umarmende Ironie für einen parat, die einen frohen Mutes und siegessicher aus der Messe entlässt.

Bevor es mit den neuen Songs im Gepäck Ende des Jahres auf Tour geht, kommt das Trio zurück nach Darmstadt, zum Golden Leaves Festival! Bis dahin träumen wir nur von Liebe – und bügeln schon mal unsere golden glitzernden Outfits für den Herbstbeginn!

ENNIO

Im Jahr 2021 stürmte der junge Münchner ENNIO mit seiner Debütsingle Blaulicht die Musikwelt. Gleichzeitig macht er seine ersten Auftritte als Support von Provinz und MAJAN. Seine Social-Media-Follower:innen schossen durch die Decke, und Künstlergrößen wie Casper, Kummer oder Paula Hartmann bekannten sich als Fans. Schnell wirkte sich der Hype auch auf Streaming-Zahlen aus, es folgten erste Festivals, komplett ausverkaufte Touren.

ENNIOs Songs fallen auf, brechen aus den gängigen Mustern der deutschen Musikszene aus und zeigen eine enorme Bandbreite musikalischer Vielfalt und Emotionen.

2022 holte sich ENNIO den New Music Award als Newcomer des Jahres. Im April 2023 droppte ENNIO sein Tape Rimini, das fünf neue Songs beinhaltet, darunter zwei bisher unveröffentlichte Tracks und zwei Cover-Songs. Live begeistert er das Publikum mit einer perfekten Mischung aus sentimentalen Liebesliedern und energiegeladenen Songs mit Moshpit-Potenzial. Die zweite Ennio Tour folgte im Herbst 2023 und wurde aufgrund der enormen Nachfrage mehrmals in größere Venues verlegt – und war trotzdem letztlich restlos ausverkauft. In der Set-Liste waren dabei schon einige Songs des neuen Albums Schlaraffenland, welches dann im Sommer 2024 veröffentlicht wurde.

„Die letzten zwei Jahre fühlten sich sehr ‚Ich gegen den Rest der Welt‘ mäßig an“, erklärt ENNIO die Energie, die sein Album Schlaraffenland beherrscht. Und ein bisschen stimmt das ja auch, denn ENNIO ist einer der wenigen Artists, die tatsächlich komplett independent agieren. In jedem Schritt, von der Kreation bis zur Produktion hinter und auf der Bühne, ist ENNIO in allen Belangen seiner Musik involviert und das Team klein. Das ist bewundernswert in der heutigen Musiklandschaft zwischen Streaming-Playlists und Brand Deals, aber auch eine Menge Arbeit.

Etwa ein Jahr arbeitete ENNIO am Nachfolger seines Debüts Nirvana. Während sein erstes Album sich mehr wie eine Sammlung verschiedener Moods anfühlte und hörte, ist „Schlaraffenland“ viel durchdachter, ausgetüftelter, raffinierter. ENNIO ist gewachsen, mehr bei sich angekommen und das kann man hören. Die Newcomer-Zeit ist endgültig vorbei. Nix mehr Vorband, nix mehr Anfänger.

Kein Wunder, dass die großen Shows im November 2024 auch wieder direkt ausverkauft waren, trotz Zusatzshows und Co. Umso schöner, dass ENNIO nach 2023 dieses Jahr den Weg zurückfindet zum Golden Leaves Festival!

SONS OF THE EAST

Seit jeher hegen wir eine besondere Liebe und Verbundenheit zu Acts aus Down Under – so auch zu Sons Of The East von den nördlichen Stränden Sydneys. Sänger und Gitarrist Jack Rollins, Sänger und Keyboard-Spieler Nic Johnston sowie Daniel Wallage an Gitarre und Banjo haben die Welt mit ihrer Musik im Flug eingenommen.

Zeitlose Songs, die sich stetig über Genre-Grenzen hinweg bewegen, ein eingängiges wie berührendes Songwriting und besonders auch ihre gefeierten Live-Shows sorgen dafür, dass der Band ein ausgezeichneter Ruf vorauseilt. Sons Of The East spielen Country, Blues und Folk, der von der verletzlichen Intimität des Gesangs an Towns Van Zandt, Blaze Foley und Gram Persons zu den dreistimmigen Harmonien von Crosby, Stills, Nash & Young und den Eagles erinnert. Oder an Mumford & Sons, The Lumineers oder auch Josh Rouse.

Kein Wunder, dass die Band damit eine schier irrsinnige Anzahl von über 700 Millionen Streams gesammelt hat, über 100.000 Headline-Show-Tickets verkauft hat (darunter ausverkaufte Shows im O2 Shepherd’s Bush Empire in London oder die Williamsburg Music Hall in New York) – und das alles während sie in 2023 und 2024 gerade mal mit ihrem Debütalbum tourten!

In 2025 steht nun die Veröffentlichung des Zweitwerks, das auf den simplen Titel SONS hört, an. Es ist der nächste Beweis für das Songwriting und das musikalische Können der Band, die die Menschlichkeit der Höhen und Tiefen des Lebens mit gefühlvoller Ausgelassenheit einfängt. Wir freuen uns, dass wir uns beim Golden Leaves nun selbst davon einfangen lassen können.

DIE NERVEN

WIR WAREN HIER heißt das neue Album von der Gruppe DIE NERVEN. Die Schande der Verschwendung und der rücksichtslosen Vergiftung der Welt ist für DIE NERVEN Thema auf dem neuen Album. Moralisieren wollen sie dennoch nicht: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“, sagt die Band, die ohne jeglichen Zweifel zu den besten wie wichtigsten gehört, die es hierzulande gibt! Es sei ohnehin für einen Menschen unmöglich, alles richtig zu machen. Was aber möglich ist – das ist, dass man sich von der verzweifelten Gesamtsituation den Blick nicht vernebeln lässt auf das, was in dieser Welt an Schönheit noch bleibt.

WIR WAREN HIER: Das ist aber jedenfalls nicht nur ein Album über das, was bleibt, wenn die Menschheit verschwunden ist. Es ist auch ein Album mit einer Musik, die Verschwinden als Glück zu begreifen und zu beschreiben vermag: das Glück, das man empfindet, wenn man an Orte zu verschwinden versteht, an denen die Hässlichkeit der Realität wenigstens für einen Moment aufgehoben ist: in Schönheit. Solche Orte sind zum Beispiel die Orte der Freundschaft. Die neuen Songs haben DIE NERVEN in einer vierwöchigen Session in einem ehemaligen Sterne-Restaurant am Stuttgarter Schlossplatz mit Blick auf die Oper aufgenommen. „Wir waren wieder alle gemeinsam in einem Raum und plötzlich ging alles wieder wie von alleine“, sagt die Band. „Es haben sich wie von selbst Leitmotive gebildet, die alle Songs miteinander verbinden.” Und so nah wie auf WIR WAREN HIER sind DIE NERVEN noch auf keinem Studioalbum der Aura ihrer Live-Auftritte gekommen – der musikalischen Spontanität ihres Zusammenspiels auf der Bühne, dem Stop-and-Go ihrer Improvisationen, der Lust an der gegenseitigen Überraschung, und schließlich: der kollektiven Entäußerung in die Katharsis.

Es ist das sechste Album des Trios, das sich vor 15 Jahren in Stuttgart gründete, seit 13 Jahren bestehen sie in der aktuellen Besetzung aus Kevin Kuhn, Julian Knoth und Max Rieger. „WIR WAREN HIER“: Diesen Titel könnte man auch dergestalt deuten, dass dies das letzte Album der Band sein könnte. Aber das Gegenteil ist richtig: „Es ist das erste Album, das wir machen, das sich nicht so anfühlt wie unser letztes Album. Und das ist gut so.“

Alle drei haben sich nun in einen Zustand gefunden, in dem sie einander so sicher sind, dass sie wissen: So können wir nach all der Zeit miteinander weitermachen, weiterarbeiten, uns miteinander weiterentwickeln. Ihre Musik ist immer noch zornig, laut, dramatisch, vielleicht könnte man auch sagen: nihilistisch. Aber es handelt sich um einen reiferen Nihilismus, als man ihn von DIE NERVEN bislang kannte. In ihrer Musik fliegt man immer noch über Halden voll Schrott, über dürre Heiden, wüste Länder und öde Städte. Aber es schillern nun auch schöne Klangtupfer über der Szene wie von den letzten Sonnenstrahlen vor einer ewigen Nacht oder von einem bunt schillernden Ölfilm auf einer verdreckten See.

Wir sehen uns im Moshpit!

ELLICE

2023 tauchte Ellice urplötzlich mit dem Song ANGST>LIEBE auf, der sie unmittelbar als viralen Hit zu einer der spannendsten Newcomerinnen der hiesigen Indie-Pop-Landschaft machte. Dieser Eindruck manifestierte sich nur umso mehr mit der letztjährigen Debüt-EP extras, mit der sie nach Support-Shows für Acts wie 01099, Esther Graf und Wasa Project und ihrem ersten Festivalsommer mit Auftritten u.a. beim Deichbrand, Spektrum, Lollapalooza und beim Reeperbahn Festival auch ihre erste eigene Headline-Tour für April / Mai 2025 ankündigte. Mittlerweile steht hinter den meisten Terminen entweder „ausverkauft“ oder „hochverlegt“ – nur konsequent, gehörte sie doch zusammen mit Blumengarten zu den zwei von DIFFUS und Amazon Music Breakthrough gewählten Amazon Music Breakthrough-Artists!

Ellice begeistert durch ihre empfindsame Stimme à la Billie Eilish, die sie gekonnt mit gewitzten Texten und zeitgemäßen Sounds kombiniert – irgendwo zwischen herzzerreißenden Pop-Balladen wie Liebeskind, Club-Sounds mit 2000er-R’n’B-Vibes und bilingualen Texten wie in (not your) remedy und sommerhit-tauglichen Pop-Bangern mit Rap-Parts wie Kleines Bisschen Grün.

Und dieses Jahr macht Ellice einfach da weiter, wo sie 2024 aufgehört hat, veröffentlichte gerade erst ihre neue Single Pinky Promise,  in der sie die Enttäuschung durch gebrochene Versprechen in einer engen Freundschaft thematisiert. Im Genre “herzzerreißende Ballade” hat die Sängerin und Songwriterin bereits bewiesen, dass sie es versteht, überwältigende Emotionen in Musik zu verwandeln. „In ‘Pinky Promise’ geht es um das Gefühl, deinen Seelenverwandten verloren zu haben. Der Song ist dafür da, um diese Erfahrung zu verarbeiten“, erklärt Ellice. Ellice singt von leeren Versprechen und der Unverständlichkeit eines Abschieds, beschreibt konkrete Momente und bleibt zugleich genau so vage, dass der Song inhaltlich viel Interpretationsspielraum bietet. Nicht viel Interpretationsspielraum gibt es hingegen, wohin es für Ellice in 2025 gehen wird – nämlich ganz nach oben, denn wir freuen uns auf noch so einiges der Newcomerin, genauso wie auf ihren Auftritt beim diesjährigen Golden Leaves Festival!

MATILDA MANN

Matilda Manns diesjähriges Debütalbum Roxwell ist eine tief empfundene Erkundung von Liebe, Verletzlichkeit und Nostalgie. Benannt nach der Straße, in der sie aufgewachsen ist, spiegelt das Album Manns sentimentale Verbindung zu ihren prägenden Jahren in West London wider, wo sie als Einzelkind aufwuchs. Ihre introspektiven Texte und ihr zarter Gesang thematisieren die Höhen und Tiefen von Beziehungen, von Verliebtheit bis Herzschmerz.

„Dies ist mein Debütalbum. Jeder Song fühlt sich wie ein Teil von mir an und ich bin so aufgeregt, dass es endlich herauskommt. Die Songs erforschen verschiedene Arten von Liebe, die Erfahrung des Erwachsenwerdens und das Nachdenken über die Vergangenheit, den Kampf, jemandem nicht alles geben zu können, in der Vergangenheit stecken zu bleiben und zu akzeptieren, was man nicht ändern kann.“

Soweit so Sturm-&-Drang-ig – doch Mann verpackt ihre groß-kleinen Gefühlswelten in Wolkenkratzer-große Ohrwum-Melodien, die so eingängig, wie zuckersüß daherkommen, während sich zwischen den Zeilen die Gefühlstiefen auftun. Indie-(Brit)-Alt-Pop at it’s best…oder eines der bisher besten Debütalbum des Jahres 2025, denn dieses Jahr bietet für jedes Gefühl eine Melodie und wird uns damit noch lange begleiten.

Der erste Schritt zu dieser künstlerischen Befreiung ist die Beschränkung: Tara hat die Platte größtenteils selbst produziert und wollte die Palette der musikalischen Farben begrenzt halten. Unterstützung erhielt sie dabei von ihrem Co-Produzenten und zweifachen Grammy-Gewinner Simon Goff (The Joker, Chernobyl) sowie von Gunnar Örn Tynes (múm). Das Klangbild dieser präzisen Reduktion: Stimme, Klavier, Gitarre, manchmal Streicher, etwas analoger Synthesizer. Und ein Mellotron, das man sich wie einen antiken Synthie vorstellen muss: Auf Magnetbahn aufgenommene Klänge – eine Flöte oder Streicher – werden von einem Keyboard angesteuert. Und bevor sie die Celli notieren ließ, hat sie jede der Streicherstimmen erst selbst eingesungen.

Ekko, das Album, kündet auch davon, dass man sich als Persönlichkeit oder als Künstlerin erst entfalten kann, wenn man von der Idee Abschied nimmt, eine besondere Persönlichkeit, eine besondere Künstlerin zu sein. Oder sein zu müssen. Um sich neu zu finden, muss man sich erst einmal abhanden kommen. Man muss das Bild von sich verlieren, das man woanders gespiegelt sah, und das eigene finden. Davon erzählt auch die dritte Single Heaven in Disguise. In Taras leicht irischem Akzent klingt das wie “heaven in the skies”. Die Schönheit der Erkenntnis liegt nicht in einem idealisierten Bild des Himmels oder des biblischen Garten Edens, sondern in uns und um uns herum.

Und was ist es, wenn nicht Schönheit, das Tara Nome Doyle für solche komplexen, lebenslangen Prozesse schon mit 27 Jahren klare Melodien und konkrete Bilder gefunden hat? Oder wie es in Dive in heißt: „Soon as you think you’ve made it / life comes with all its changes / unsullied dreams have faded / left yearning for some way to make amends / before lights end.“

TJARK (DE)

Als Kind einer Tanzlehrerin und eines Tanzlehrers kam TJARK schon sehr früh mit Musik in Berührung, begann mit etwa 6 Jahren mit klassischem Klavierunterricht, lernte später auch Gitarre. Um professionelles Equipment kaufen zu können, machte er Straßenmusik und verdiente so zunächst Geld für einen Verstärker und später auch für sein eigenes Homestudio. Nach seinem Abitur schrieb und produzierte er schließlich erste eigene Songs in seinem Kinderzimmer. Kurz vor seiner Aufnahmeprüfung an der Popakademie in Mannheim unterschrieb er seinen ersten Plattenvertrag bei LEAs Label Treppenhaus Records und entschied sich dafür, das Studium vorerst zu verschieben – immer den großen Traum vor Augen: Songs schreiben und produzieren, die nicht nur ihm, sondern einer ganzen Generation aus dem Herzen sprechen. Eben nicht nur den cool kids in den Großstädten, sondern auch allen anderen. Die aus den Dörfern und den Kleinstädten und den Landstreifen, die man gerne mal vergisst. Die an den See fahren, statt vor dem Späti abzuhängen, die auf Parkbänken am Waldesrand der Sonne beim Untergehen zuschauen, statt in den Club zu gehen. Aus diesem Leben zwischen Sternstunden der Bedeutungslosigkeit und großen Träumen lässt TJARK Songs entstehen, deren Zusammenspiel aus Melancholie und Melodie einem schier die Sprache verschlagen – und lässt dabei aus großen Pop-Momenten, Indie-Einflüssen und Rap-Referenzen einen ganz eigenen, unvergleichlichen Sound entstehen.

TJARK weiß, wovon er spricht. Das Aufwachsen in der Kleinstadt prägt seine Musik durchweg. Aus Langeweile wird ein Hobby, aus Covern werden schließlich eigene Songs. Musik über Abende, an denen die Sonne hinter die Hügel fällt, während der Bass von diesem Rapper aus Compton durch die JBL dröhnt, bis man sein eigenes Wort nicht mehr hört, sich trotzdem blind versteht und mit den Jungs all die Ziele, Visionen und großen Träume auf dieser endlos langen Liste namens Leben endlich Wirklichkeit werden lässt.

Oder Songs über das Hin und Her der eigenen Emotionen. Eben noch ja, dann wieder nein. Ein ständiges Auf und Ab der Ideale und Ideen, dem hätte, wäre, könnte. Und das, obwohl doch eigentlich alles nach Plan läuft. Aber statt sich einfach fallenzulassen, taumelt man weiter durch dieses selbstkreierte Chaos, auf der Suche nach ein bisschen Harmonie, ein bisschen mehr Zeit für die Besten und ein Leben ohne Stimmungsschwankungen.

Verifiziert (AT)

Von wegen goldener Herbst – die Veri Season ist eröffnet! In der Stadt, die immer schläft, ist Verifiziert längst aufgewacht und steuert mit voller Kraft voraus in die beste Zeit des Jahres. Mit neuer Musik im Anhang und stetig neuen Veröffentlichungen sorgt die Wienerin seit einiger Zeit für regelmäßige Gefühlsausbrüche – und auch beim Hören der neuen Tracks wird direkt klar: Veri ist immer noch dieselbe, aber stärker als damals! Es fühlt sich an wie ein neuer Abschnitt, nach dem Start einer neuen Ära mit neuem Sound und Texten, die zum Spiegel von Veris persönlichen Erfahrungen und Emotionen werden. Direkt, nahbar und ehrlich eröffnet uns Veri ihre innersten Gedanken und eine Seite, die sie so selbstbeobachtend noch nie gezeigt hat.

Ihre Texte erzählen häufig von Alltäglichem, weil sie laut eigenen Aussagen schon immer gerne Alltagssituationen romantisiert habe, ihr aktuelles, zweites Album, das vergangenen November erschienen ist, widmet sich unter anderem ihrer einstigen Essstörung, gescheiterten Beziehungen und der Suche nach Selbstakzeptanz. Klanglich beschreibt Veri ihre Songs als Cloud-Pop.

Wir freuen uns, mit ihr in romantisierte Alltagssituationen und den goldenen Spätsommer eintauchen zu dürfen!