Berlin vibriert wieder: Das Ultraschall Festival bringt Klangkunst, Clubkultur und experimentelle Elektronik in einen gemeinsamen Raum. Zwischen rohen Synthesizer-Wellen, modularem Rauschen und hypnotischen Rhythmen entsteht ein temporäres Labor für Soundforschung und Nachtleben. Was in Kellerstudios beginnt, landet auf der Tanzfläche – roh, mutig und immer einen Schritt voraus. Ultraschall ist kein normales Festival, sondern ein vibrierendes Netzwerk aus Artists, Labels und Visionen, das Berlin für ein Wochenende in reinen Frequenzrausch taucht.
„Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik“ findet vom 14. bis 18. Januar 2026 zum 28. Mal statt. Seit seiner Gründung hat das Festival einige Metamorphosen durchlaufen und ist zugleich seinem Grundgedanken stets treu geblieben: Zahlreiche Ur- und Erstaufführungen werden in einen
musikhistorischen Kontext bis hin zur Nachkriegs-Avantgarde eingebunden und lassen so ästhetische Entwicklungen erkennbar werden. In diesem Jahr sind Vokalkombinationen ein Schwerpunkt, darunter eine hybride Kammeroper. Es gibt Wiederbegegnungen mit György Kurtág und Hans Werner Henze und ein Porträtkonzert mit Musik von Hèctor Parra. Musikerinnen und Musiker, die sich in aktuelle Debatten einmischen, sind ebenso vertreten wie Musikschaffende, die davon unabhängig arbeiten.
Das Festival bietet damit einer Vielzahl von individuellen Haltungen, Denkweisen und Handschriften ein Forum. Sämtliche Konzerte des gemeinsamen Festivals von Deutschlandfunk Kultur und radio3 vom rbb werden im Radio übertragen, live oder im Anschluss an das Festival. Das Programm von Ultraschall Berlin 2026 ist jetzt online unter ultraschallberlin.de.
Vokales, Neues, Musikgeschichte
Ultraschall Berlin widmet sich dieses Jahr der Stimme in variablen Konstellationen. So bilden Eva Resch und Martin Smith in SMESCH ein Duo aus Stimme und Violoncello plus Videoinstallation. Mathias Monrad Møller und Sebastian Berweck kombinieren Stimme und Keyboard. Johanna Vargas (Sopran) und Ilya Gringolts (Violine) widmen sich György Kurtágs „Kafka-Fragmenten“. Anja Petersen (Sopran), Ilya Gringolts (Violine) und das GrauSchumacher Piano Duo interpretieren „Ariosi“ von Hans Werner Henze. In größerer Besetzung kommen Mitglieder der Neuen Vocalsolisten und das Zafraan Ensemble zusammen. Geleitet von Yalda Zamani gestalten sie Amen Feizabadis Kammeroper „Deep Siesta“. Das ensemble mosaik präsentiert drei Uraufführungen, ebenso wie die Akkordeonistin Margit Kern zusammen mit dem SWR Experimentalstudio. Zur deutschen Erstaufführung kommen mit „the last of their kin(d)“ zehn Auftragskompositionen des Trio Accanto, die sich mit bedrohten Tierarten
auseinandersetzen. Michael Wendeberg und das Fabrik Quartet spielen ein Porträtkonzert mit Musik von Hèctor Parra.
Orchester als Konstante
Von Anbeginn bei Ultraschall Berlin dabei sind die beiden Orchester der ROC Berlin – mit ihrer Expertise in der zeitgenössischen Musik aus dem Festivalprogramm nicht wegzudenken. Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin gestaltet traditionell das Eröffnungs- und das Abschlusskonzert, diesmal unter Marc Albrecht bzw. Giedrė Šlekytė. Solisten sind das GrauSchumacher Piano Duo und der Geiger Ilya Gringolts, der in gleich drei Konzerten des Festivals mitwirkt. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Brad Lubman gibt es mit Werken von Petra Strahovnik, Hèctor Parra und Sara Glojnarić zu erleben.
Die Veranstaltungen von Ultraschall Berlin finden im Haus des Rundfunks, im Heimathafen Neukölln und im Radialsystem statt.





