Das EMBODIED ARTS FESTIVAL feiert vom 8. – 18. APRIL 2021 den ersten kuratorischen Schwerpunkt des intersektionalen Kunst- und Kulturzentrums Oyoun und untersucht dabei Themen wie Hybridität, kollektives Gedächtnis, und Körperpolitik in der Postmoderne.
Mit mehr als 20 Performances, Filmvorführungen, Diskussionen und interaktiven Interventionen gehen wir auf die Suche nach Antworten auf Fragen wie: Wie können wir Traumata kollektiv heilen? Wie können sich unsere Körper aus einem Bündel sozialer Zwänge in eine Manifestation blühenden Lebens verwandeln? Wie brechen wir Tabus über Menstruation, über Gendernormen, über Sexualität(en), über Tod und Trauer? Woher kommt Hass, wie wirkt sich Hass aus und welcher Weg führt vom Hassenden zum Gehassten?
Die Kurator*innen:
Sujatro Ghosh , Sana Rizvi, Nane Kahle , Kopano Maroga , Dr. Maiada Aboud , Gugulethu
‚Dumama‘ Duma , Exocé Kasongo , Danielle Brathwaite-Shirley , Cornelia Becker + Kerim Becker , Avril Stormy Unger , Ahmad Hijazi (Cyclomorphosis)
Einige Highlights: Der Künstler-Aktivist Sujatro Ghosh untersucht mit Geography of Hate, was Hass antreibt – und zwar den Hass, der sich gegen eine bestimmte religiöse Gemeinschaft an einem bestimmten geografischen Ort richtet, in diesem Fall Indien. Sein Ziel ist, ein Museum der Erinnerung zu kuratieren, um sicherzustellen, dass Ungerechtigkeiten nicht unter den Teppich gekehrt, sondern im kollektiven kulturellen Gedächtnis festgehalten werden und damit Zeugnis für die Schrecken der menschlichen Geschichte ablegen.
Gugulethu ‚Dumama‘ Duma, Kulturforscherin, Future-Folk-Musikerin und lebenslange psycho-spirituelle Studentin, leitet fünf Teilnehmende, die sich als Teil der BIPOC-Diaspora in Berlin identifizieren, durch einen sechswöchigen transkulturellen Heilungsprozess über Biomythographie und Rückverbindung mit Vorfahren. Die Teilnehmenden durchlaufen während des Festivals eine Zeremonie, die live verfolgt werden kann.
Mit Ilk عِلْق stellt Ahmad Hijazi eine queere arabisch-muslimische Zukunftsvision vor, die Heilung bewirkt: die Geschichte wird zu eigenen Bedingungen umgeschrieben, und queere arabische Identität, fast immer verzerrt wahrgenommen und falsch interpretiert, wird neu (wieder) errichtet.
Dr. Maiada Aboud arbeitet mit sieben Teilnehmenden in einer Folge von Workshops zu Identität, Weiblichkeit und Schmerz, zu Tabus rund um Menstruation, zu Gleichberechtigung und zu sozialem Wandel. Die Projektergebnisse umfassen eine Reihe von Testimonies und eine neue Performance, die während des Festivals gezeigt wird.