Wir sind ein Zusammenschluss von Kollektiven, Aktivist:innen, Techniker:innen, Künstler:innen* und Organisator:innen* und als solche Mitgestalter:innen* der Berliner Subkultur. Als SubAllies kommen wir als Team von FLINTA-Personen zusammen, um ein Netzwerk der Solidarität zu bilden. Wir wollen ein Bündnis fernab von patriarchalen Machtmechanismen etablieren, das sich kritisch mit den patriarchalen Strukturen innerhalb unserer Szene auseinandersetzt und zu einer intersektionalen feministischen Resilienz in der subkulturellen Landschaft beiträgt. Unter dem Motto ‚Subculture against Patriarchy‘ kommen wir am Internationalen Frauenkampftag, als FLINTA*s aus dem Spektrum der Subkultur zusammen.

Wir wollen laut sein und den vielfältigen feministischen Perspektiven eine Stimme geben. Wir wollen sichtbar sein auf den Straßen Berlins, um demonstrierend unseren feministischen Beitrag zu subkulturellen Bewegungen zu würdigen. Und wir wollen uns selbst feiern, als eine Gemeinschaft, die ein gemeinsames Ziel verfolgt: „Fight the patriarchy!“ Subkultur ist das Produkt einer Kreativität von unten und stellt einen Safer Space für marginalisierte Gruppen dar. In ihren zumeist basisdemokratischen und selbstverwalteten Communities werden, in einer Politik auf Mikroebene, bestehende Verhältnisse hinterfragt und alternative Formen eines gesellschaftlichen Miteinanders ausgelotet. Ob Graffiti, Raves oder Hausbesetzungen; die Gesten der vielfältigen Strömungen – stets eine Schnittstelle von Kunst und Protest- dienen als Mittel der Selbstermächtigung.

Subculture Against Patriarchy Demo
Ostbahnhof
Fr., 8. Mär. 2024
14:00 – 20:00

Die Eigenschaften dieser kreativen Protestbewegungen machen deutlich: Subkultur hat das Potential, eine Keimzelle sozialen Wandels zu sein. Trotz ihres soziokulturellen Wertes sind subkulturelle Räume einer immer stärker werdenden Verdrängung ausgesetzt. Ihr Schutz und die Förderung ihrer Communities scheint nicht im Interesse der politischer Entscheidungsträger:innen* zu liegen. In Zeiten des ansteigenden Drucks durch aufstrebende rechte Kräfte, die mit ihrer populistischen Rhetorik zunehmend den politischen Zeitgeist prägen, wird deutlich; dass die Ziele feministischer Bewegungen, die eine Gleichstellung aller Identitäten anstreben, noch lange nicht im Bewusstsein der Mehrheit angekommen sind Vielmehr zeichnet sich ein ideologisches Gendergap bei der jungen Generation ab: Während sich bei cis-Frauen im Wahlverhalten eine liberale und progressive Tendenz vernehmen lässt, wählen junge cis-Männer tendenziell immer konservativer und
reaktionärer.


Diese politische Kluft zeugt von einem Konflikt zwischen emanzipativen Ansprüchen auf der einen und einer Verweigerungshaltung auf der anderen Seite. Sie ist bezeichnend für den Unwillen einer kritischen Ausseinandersetzung mit cis-männlichen Priviligien und der mangelnden Bereitschaft, systematische Bevorzugung zugunsten einer allgemeinen Gleichberechtigung zu opfern. In Verbindung mit der Kritik an sich verhärtenden gesellschaftlichen Fronten, ist es aber auch wichtig, einen kritischen Blick auf die Praktiken und Muster innerhalb der eigenen subkulturellen Gefilde zu werfen. Denn trotz ihrer systemkritischen Dimensionen ist unsere Szene nicht immun gegen patriarchale Machtmechanismen!


Deshalb wollen wir am Internationalen Frauen*kampftag 2024:

  1. Die Flinta-Community zelebrieren, ein Zeichen setzen für den feministischen Beitrag in subkulturellen Bewegungen und FLINTA Akteur:innen* zur solidarischen Vernetzung ermutigen
  2. Die subkulturelle Szene zur selbstkritischen Reflexion, im Hinblick auf (szene-spezifische) Formen struktureller Diskriminierung aufrufen
  3. Den Erhalt subkultureller Räume und die Förderung ihrer Communities von städtischen Entscheidungsträger*innen einfordern
  4. Uns für die Etablierung von Räumen einsetzen, die von FLINTA*-Personen und gemäss ihren Bedürfnissen, gestaltet und organisiert werden

*Wir stehen in tiefer Solidarität mit allen anderen feministischen Organisationen, die sich am mInternationalen Frauen*kampftag für den Umsturz patriarchaler Strukturen einsetzen, und mvor allem stehen wir an der Seite derjenigen, die diesen Tag nicht zum Protest nutzen
können, weil sie Unterdrückung durch die globalen Verursacher des kapitalistischen Heteropatriarchats erfahren.

Bei “Subculture against Patriarchy“ handelt es sich um eine FLINTA-Demonstration, daher sind alle Künstler:innen, Sprecher:innen* und Organisator:innen* FLINTA-Menschen. Das Motiv „FLINTAs nach vorne!“ soll die Dynamik der Demonstration vorgeben. Dennoch heißen wir auch alle willkommen, die sich nicht als FLINTA*-Personen identifizieren, aber unsere Bewegung als gute Verbündete unterstützen und die Intention dieser Demonstration respektieren. Wir dulden keine Form von Sexismus, Homophobie, Transphobie, Xenophobie, Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Altersdiskriminierung, sowie jede andere Form von Diskriminierung und werden uns dafür einsetzen, im Demonstrationrahmen einen Safer Space zu etablieren! Wir sind dankbar für die Unterstützung der „Anarchist Awareness Alliance“, die bei dieser Demonstration die Rolle des Awareness-Teams übernehmen wird. Bitte vergesst aber nicht: WIR ALLE SIND AWARENESS!