In Städten wie Berlin, Hamburg oder Leipzig entstehen immer wieder neue Orte für Konzerte, Partys und Kulturveranstaltungen. Was nach außen oft wie ein spontaner Hype wirkt, ist allerdings in der Regel das Ergebnis monatelanger, teils jahrelanger Vorarbeit.
Bei dem Aufbau einer Event-Location handelt es sich um einen komplexen Prozess, der weit über das Aufstellen von Lautsprechern und Lichtanlagen hinausgeht. Er beginnt bei der Standortwahl und reicht bis zur vollständigen Transformation der Immobilie.

Der erste Schritt: Standortwahl und Genehmigungen
Bevor auch nur eine einzige Box verkabelt werden kann, steht eine Vielzahl von Formalitäten an.
Die Betreiber müssen sicherstellen, dass der Standort alle baurechtlichen, sicherheitstechnischen und umweltschutzrechtlichen Anforderungen erfüllt. Dazu gehören beispielsweise Brandschutzkonzepte, Schallschutzgutachten und manchmal auch Umweltverträglichkeitsprüfungen. Dies gilt insbesondere, wenn denkmalgeschützte Bauten genutzt werden.
Hinzu kommt die Herausforderung im Hinblick auf die Anwohnerakzeptanz: Immer wieder entstehen Konflikte zwischen Clubbetreibern und Anwohnern aufgrund von Lärm oder Verkehrsaufkommen. Projekte wie das Berliner Clubkataster, das schützenswerte Orte kartiert, helfen jedoch dabei, die Clubkultur besser in die Stadtentwicklung zu integrieren.
Von der Ruine zum Hotspot: Die logistische Realität
Ist der Standort gesichert, beginnt erst die eigentliche Arbeit. Viele der auserwählten Gebäude sind lange nicht genutzt worden und daher in einem entsprechendem Zustand: Müll, alte Möblierung oder bauliche Altlasten müssen entfernt werden.
An dieser Stelle kommt in der Regel ein professioneller Service für Entrümpelung und Wohnungsauflösung zum Einsatz, um die Räume in kürzester Zeit effizient und fachgerecht vorzubereiten. Gerade bei Objekten, die jahrzehntelang leer standen, ist ein solch strukturierter und schneller Ablauf entscheidend, um den Projektplan nicht zu gefährden.
Neben der Entrümpelung müssen außerdem eventuelle Schadstoffe wie Asbest fachgerecht entfernt und Bausubstanz gesichert werden. Erst danach lässt sich mit der eigentlichen Gestaltung der Location beginnen, angefangen von der Bodenverlegung über die Installation der Technik bis hin zu den Akustikmaßnahmen.

Technik, Sound und Sicherheit: Die unsichtbaren Helden
Ein funktionierender Club oder eine Eventlocation braucht weit mehr als nur eine gute Anlage. Auch Lichtdesign, Tontechnik und Bühnentechnik müssen sorgfältig aufeinander abgestimmt werden, um ein immersives Erlebnis zu schaffen. Bei Festivals und größeren Events kommt außerdem die komplexe Stromversorgung hinzu. Dafür sind in den meisten Fällen mobile Stromaggregate, zusätzliche Trafostationen oder Netzverstärkungen notwendig.
Auch die Sicherheitsaspekte wie Fluchtwegplanung, Videoüberwachung und Zugangskontrollen sind frühzeitig zu integrieren. Die Anforderungen wachsen, je größer die geplante Besucherzahl ausfällt.
In Berlin wird seit einigen Jahren zudem großer Wert auf Awareness-Konzepte gelegt, die sich mit der Prävention von Diskriminierung und Gewalt beschäftigen – ein Aspekt, der mittlerweile schon bei der Planung vieler neuer Clubs berücksichtigt wird.
Finanzierung und Partnerschaften: Ohne Netzwerk kein Erfolg
Hinter erfolgreichen neuen Locations steht heute selten nur eine Einzelperson. Die entsprechenden Finanzierungskonzepte setzen meist auf eine Mischung aus Eigenkapital, Investoren, Crowdfunding oder Fördermitteln. In Berlin und anderen Städten gibt es zum Beispiel Programme wie „Musicboard Berlin“, die Clubkulturprojekte gezielt unterstützen.
Partnerschaften mit Brands, Sponsoren oder lokalen Künstlerkollektiven tragen zusätzlich dazu bei, eine neue Location schnell in der Szene zu etablieren. Insbesondere in Anbetracht der steigenden Immobilienpreise sind solche Kooperationen essentiell geworden, um langfristig bestehen zu können.

Der Aufbau als kultureller Prozess
So zeigt sich: Der Aufbau neuer Event-Locations stellt nicht nur eine bauliche Herausforderung dar. Er bedeutet auch, kulturelle Räume zu schaffen, die Menschen verbinden, kreative Energien freisetzen und Städte lebendiger machen.
Hinter jeder neu eröffneten Location stecken unzählige Stunden Planung, harte Arbeit und eine klare Vision. Wird also das nächste Mal eine neuer Club besucht, kann sich bewusst gemacht werden, dass der Ort das Ergebnis eines äußerst komplexen und dennoch meist unsichtbaren Entstehungsprozesses ist.