Was sind die Listen to Berlin Awards?


Die LISTEN TO BERLIN: AWARDS wurden 2015 von der Berlin Music Commission (BMC) initiiert. Sie zählen mittlerweile zu den zentralen Musikpreisen des Bundeslands Berlin. Ziel ist es, Berlin als kreativen Musikstandort sichtbar zu machen – mit Fokus auf gesellschaftlichem Engagement, Vielfalt und Innovation, nicht nur auf musikalischer Leistung. Die Preisverleihung findet im Kesselhaus der Kulturbrauerei statt und bildet den Auftakt zur Branchenkonferenz „Most Wanted: Music“

Kategorien der Awards


Zu den derzeit vergebenen Kategorien zählen:

  • Preis für nachhaltiges Wirtschaften
  • Preis für Innovation in der Musikwirtschaft
  • Preis für Musikjournalismus und -Podcasts
  • Rolf Budde Award für Haltung in der Musikwirtschaft
  • Publikumspreis für den besten Song eines Berliner Acts
  • LISTEN TO BERLIN – Youth – Award
  • LISTEN TO BERLIN – Artist – Award
  • Ehrenpreis der Berlin Music Commission

Die Gewinnerinnen und Gewinner jeder Kategorie erhalten ein Preisgeld von 5.000 €, Zweit‑ und Drittplatzierte erhalten jeweils 1.000 €

Bewerbung und Juryprozess


Einreichungen sind jährlich möglich – aktuell bis zum 10. August 2025, mit Votingkategorien und offenen Nominierungen
LISTEN TO BERLIN. Eine unabhängige Jury wählt Gewinner*innen in den meisten Kategorien aus; der Publikumspreis wird via Public Voting vergeben und die Youth-/Artist-Preise über die Compilation-Bewerbungen vergeben.

Die Delegierung der Preise: Gewinner 2024

Hier ein Überblick über die Preisträger*innnen des vergangenen Jahres:

KategorieGewinner*in
Preis für nachhaltiges WirtschaftenObjects Manufacturing
Preis für InnovationDiasporic Arts Alliance
Musikjournalismus & PodcastsTobias Wilinski („ThemaTakt“)
Rolf Budde AwardClub ://about blank
Künstler*innenpreisSorvina
Youth PreisEmmo
Publikumspreis für besten SongMalonda
Ehrenpreis der BMCMahide Lein

Besonders hervorzuheben:

://about blank wurde für sozialen Haltung ausgezeichnet, nachdem der Club öffentlich gegen Antisemitismus Position bezogen hatte – trotz Anfeindungen in der Szene. Mahide Lein erhielt den Ehrenpreis für ihr langjähriges Engagement in der Berliner Kulturszene.

Rahmen & Wirkung: Compilation & Jugendförderung

Parallel zu den Awards gibt es die LISTEN TO BERLIN: COMPILATION, auf der jährlich junge Berliner Talente vertreten sind. Eine Jury wählt ca. 21 Acts aus, davon 2–3 aus der Altersgruppe 14–21 über das Youth-Format. Die Compilation erscheint als limitierte Vinyl-Edition und CD bei Dussmann sowie digital auf allen Plattformen – Veröffentlichung erfolgt meist im Herbst, in Verbindung mit der Award-Gala.


Welche Wirkung hat der Award auf die postkommerzielle Sichtbarkeit?

  • Plattform für unkommerziellen Ausdruck: Die Awards würdigen nicht primär Chart-Erfolge, sondern Haltung, gesellschaftliches Engagement, Nachhaltigkeit und Innovation – schwer kommerzialisierbare Qualitäten im Fokus .
  • Mehr als ein Preis: Vernetzung & Sichtbarkeit: Acts, die es auf die Compilation schaffen, bekommen Zugang zu Live‑Showcases beim Fête de la Musique, Reeperbahn Festival, Most Wanted: Music u.v.m. – bundesweit, international wahrgenommen .
  • Karriereschübe in Rückblicken: Frühjahrs‑Compilations etwa von Moderat, Bodi Bill und Dota Kehr starteten hier, was die Awards als Sprungbrett für nachhaltige Positionierung unterstreicht .

Fazit: Der Award bietet jungen Künstler*innen Zugang zur kreativen Szene Berlins jenseits des Mainstreams – ein Boost für postkommerzielle Profile und Netzwerke, mit Wirkung weit über Berlin hinaus.

Welche neue Kategorie ist 2025 hinzugekommen und warum?


2025 wurde der „Publikumspreis für den besten Song eines Berliner Acts“ als neue Kategorie etabliert. Grund der Einführung: Dieser Preis stärkt die direkte Beteiligung des Publikums und würdigt musikalische Werke, die im Zeitraum 1.7.2023–30.6.2024 erschienen sind, also auch populäre Songs Berliner Acts. Damit verbindet sich die Anerkennung von künstlerischer Qualität mit der Stimme der Hörenden.

Was bedeutet Haltung im Berliner Musikkontext?


„Haltung“ steht laut BMC–Definition für gesellschaftliches Engagement, kulturelle Verantwortung und authentische Positionierung über Musik hinaus.

Der Rolf Budde Award für Haltung wird vergeben an Persönlichkeiten oder Initiativen, die sich explizit für Diversität, Teilhabe oder soziale Themen einsetzen (z. B. Club ://about blank gegen Antisemitismus). Beim Thema Antisemitismus fühlten wir uns seit dem 7. Oktober 2023 oft allein, nur das About Blank stand ebenso stabil da.

Auch der Ehrenpreis würdigt nachhaltige Wirkung – etwa für langjähriges Engagement, wie im Fall von Mahide Lein im Jahr 2024. Mahide Lein ist Kulturvermittlerin, ehemalige Clubbetreiberin und Leiterin einer Konzertagentur. Lein gilt als prägende Figur der Berliner Lesbenszene der 1980er und 1990er Jahren und ist bis heute als Aktivistin der LGBT-Bewegung über Berlin hinaus bekannt.