A1) Hey Party People feat. noun
A2) Burning Down The House In The Middle Of The Street
B1) Der Leichte Wind feat. Gudrun Gut
All tracks are written and produced by Pilocka Krach in 2024
A1 written by Philip Spohn and Pilocka Krach
B1 written by Gudrun Gut and Pilocka Krach, Guitar played by Billie Mendrix

Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel…. (Schiller, Wallenstein – Prolog erster Satz)
Die Berliner Künstlerin Pilocka Krach legt hier nun mit dem ersten Akt von Faust III – einen großen Splitter ihres neuen Albums vor. Die Zahl 3 kreist über der gesamten Werk-Idee: 3 Titel pro 3 Akte sind 3 Singles ergeben 3 Release: auf 7inch und Digital zu einem Album. Die Musikerin nähert sich dem Bild und der Idee von Kunst und Zauber, sowie der Verschwörung der Kunst mit der Mephista. Ein Witz in ganzem Ernst. Die Faust steht nun wirklich nicht metaphorisch für irgendein Recht der Stärkeren, sondern im Gegenteil für ein Durchdringen. Pilocka, Spiel mit den Masken ist auch immer ein Ernstes wie Leichtes.

Das Zitieren eines Theaters, eines aufgehenden Vorhangs ist natürlich gewollt und die Faust-Musik spielt doch viel mehr mit (unpassenden)
Genres wie Pop, Stück, Songwriting, Club, Techno, Elektronik oder so als auch nur eines davon erfüllen zu wollen. Die Titel (3) von Akt (1) finden schon wieder unter Anspielungen statt: „Burning Down The House In The Middle Of The Street“ folgt auf: „Hey Party People“. Wobei wir uns fragen: Hey jetzt geht es los Party People oder es ist Hey Party People? So viele Doppelpunkte, Wörter, Bedeutung, Poesie verschieben sich und können und werden verschoben.


Wie in den teils lose und locker, teils klug und hintersinnig verschobenen Produktionen. Immer stets ein Beat, aber fast ohne Blech, Hihat.
Es herrscht Dampf (ohne Kessel), galant – aber nicht anheimelnd. Tres chique… Aber zu scharf für ein begeistertes Publikum? Oder wie in Doktor Faustus: Zeichen für einige Zuhörende, den Saal zu räumen…na so ist es überhaupt auch nicht. Hier das macht Spaß und die ersten Blitze der visuellen Welt beschreiben einen Lampenbogen aus 1980iger und 2030iger. Synthesizer, Gitarren, Beats und Kniffe, Echos und Ecken machen hier die Szene. Der dritte Teil des ersten Aktes von Pilocka Krach s Faust III featured dann die Grande Dame Berlins: Gudrun Gut in einer unendlichen coolen Hommage an…den Wind. Soll vergehen, was vergehen will — in einem unendlichen Sturm der Geräusche herrscht in Krachs WeltStille: durch die laut ein „Leichter Wind“ weht. Akt II dann featuring Hölderlin aus Heidelberg. Ihr erfahrt dann mehr.

Text: Daniel Meteo