In diesem Jahr gab ich für zwei neue Brillen rund 900 Euro aus. Tom Ford und Ray-Ban bildeten die Basis für die Gestelle. (Freigeist empfehle ich übrigens auch.) Doch obendrauf kamen Super-Entspiegelung, Blaulichtfilter, dünnes Glas und weitere Extras. Der Klassiker eben. Den Aufpreis für dünnes Glas finde ich immer am schrägsten. Das Glas sollte immer dem Rand der Brille angepasst und nicht mit Extra Kosten für den Käufer verbunden sein, der ungern zwei Aschenbecher auf den Augen tragen will.
Ich erinnere mich noch an die armen Kids in der Schule, die damals mit harter Sehschwäche gestraft waren und diesen Aschenbecher Diss ertragen mussten. Zum Verständnis: Es geht hierbei um Glasaschenbecher und deren Entsprechung der Bodendicke mit dem Augenglas auf der Nase. Erst mit der Entwicklung und dem Einsatz hochbrechender Kunststoffmaterialien bei Herstellern wie Carl Zeiss Vision ab den 1980er Jahren konnten dünnere und leichtere Brillengläser produziert werden. Vorher bestanden Brillengläser meist aus Glas, das dicker und schwerer war. Also auch rich kids hatten da keine Chance durch Zuzahlung an der Optik ihres Nasenfahrrades zu drehen.
Jeder Brillenträger kennt heutzutage den Moment beim Optiker, wenn die Bestellung aufgenommen wird und der Preis durch die Rasterplattendecke schnellt. Die vermeintlichen Einstiegspreise sind oft nur ein Köder, denn erst die Extras treiben die Rechnung nach oben. Und wie bei SIXT wird immer auch gefragt, ob denn noch eine Versicherung on top sein soll.

Auf der Suche nach Alternativen
Nach meiner Brille Nr. 7 begann ich, mich genauer umzusehen. Dabei stieß ich auf eyes and more, einen Optiker mit mittlerweile rund 12 Stores allein in Berlin. Das Unternehmen präsentiert sich als moderne Optikerkette, die Mode und Funktion kombiniert, und das zu klaren Festpreisen. Hier werden alle Extras wie Blaulichtfilter, dünne Gläser und Entspiegelungen ohne weitere Kosten inkludiert angeboten. Bitte was?
Das klare All-Inclusive-Preisversprechen ist nicht nur ein ein Wahlplakat.
Der Unterschied zu klassischen Optikern ist verblüffend: Bei eyes + more kostet eine Brille etwa 139 Euro (Einstärken) oder 299 Euro (Gleitsicht) und das mal inklusive allen Extras. Ein Preis, der tatsächlich alle Zusatzleistungen abdeckt, ohne dass der Endpreis sich noch nach oben bewegt. Es gibt keine Zuschläge für Wunschveredelungen.
Wie kann das funktionieren?
Das Erfolgsgeheimnis von eyes + more liegt in effizienten Strukturen und schlanken Prozessen. Sie setzen auf Eigenmarken, große Einkaufsmengen und zentralisierte Fertigung, die Kosten senken. Dank eines starken Franchise- und Filialnetzes, können sie von Skaleneffekten profitieren, also größere Produktionsmengen = Mengenrabatte beim Einkauf von Rohstoffen zum Beispiel.
Eyes + more gibt sich bunt, wachstumsstark und mit einem modernen Start-up-Image, dabei ist das Unternehmen bereits seit 2006 am Markt und betreibt aktuell rund 287 bis 290 Filialen in Deutschland, Österreich, Belgien, den Niederlanden und Schweden. Das Unternehmen ist Teil der niederländischen Nexeye-Gruppe, zu der auch Hans Anders gehört. Als Tochterunternehmen eines großen niederländischen Konzerns können sie natürlich internationale Einkaufsvorteile und optimierte Lieferketten nutzen.
Der USP ist wirklich simpel: modische Brillen zu echten Festpreisen, alle Extras immer inklusive, keine versteckten Kosten, sowie TÜV-zertifizierter Service Der TÜV Saarland benotete das Preis/Liestung Verhältnis im April sogar mit „sehr gut“. Tja, hätte ich mal vorher gegeooglet.
Fazit
Wer auf der Suche nach modischen Brillen ohne böse Überraschungen beim Preis ist, sollte sich eyes + more genauer anschauen. Das transparente Komplettpreis-Modell schafft Vertrauen und macht den Brillenkauf kalkulierbar, gerade für Menschen wie mich, die Wert auf viele Extras legen und dennoch nicht hunderte Euro mehr zahlen wollen.






