Ich arbeite gerade. Während andere ihren Rausch ausschlafen, bin ich im Videoschnitt, poste den neuen Club der Stadt im Netz und schreibe parallel Partytipps fürs nächste Wochenende. Im Redaktionsfersneher läuft Jetix. Is ja sonst keiner da… :-) Heute morgen stand ich auf dem Bahnsteig und überwand mich, doch einen Kaffee beim Stand zwischen den Gleisen zu erwerben. Nun, ich bin kein Freund der Kamps & Crobags dieser Welt.

Müde Menschen hinter der Theke, die Croissants immer etwas zu fettig und zu durch gebacken. Einfach zu Gülcan das ganze. Und die Bestellung: Latte Grande mit Macadamia würde einfach nur eisiges Schweigen hervorrufen. Aber meine Finger waren kalt und die nächste Bahn sollte erst in 10 Minuten einrollen, also genauso lang wie der Transrapid von München zum Flughafen bräuchte. Eigentlich viel zu lange. Anyway, ich bestellte einen großen Milchkaffee.

Das Schild über dem missmutigen Dienstleister sagte mir, dass s, m, l, xxl zur Auswahl stünden. Ein großer Kaffee wäre demnach also l. Ich bezahlte meine korrekt abgezählten 2,20 Euro und wurde fragend angeschaut.

Nun, mir stand es nicht zu ihm ein „Sie wünschen bitte?“ ins fragende Gesicht zu schleudern, dass war immer noch sein Job (über den er froh sein konnte wg. Finanzkrise und so), also presste ich mir ein Lächeln raus: „Jaaaaa?“

„Äh, sie haben doch einen großen Milchkaffee bestellt?“

„So ist es.“ ( Hier hätte sich schon die beste Fast Ehefrau der Welt eingeschaltet und mir Pampigkeit vorgeworfen, aber das ist ein Insider und kann ruhig überlesen werden.)

„Dort oben steht 2,20 Euro, oder? Für einen „large“ Kaffee.“

„Ja, aber das ist der kleine Milchkaffee. Der große Milchkaffee ist der xxl.“

„Ahhh ja, und was ist dann der kleine Milchkaffee, bzw. der normale Milchkaffee? Schließlich stehen dort oben alle Konfektionsgrößen zur Auswahl und ich wollte keinen xxl Eimer voller Kaffee , sondern nur einen normal großen Becher.“ (An dieser Stelle, trat ich bereits in Gedanken einen Schritt zurück, um eventuellen kochend heißen Koffeinduschen zu entgehen.)

Aber der Mann gab einfach auf und machte mir einen neuen Kaffee. Lustiger weise musste ich für meinen, in seiner Definition kleinen Milchkaffee, dann den Deckel aus der Box nehmen, die mit „Große Deckel“ markiert war.