Wir alle kennen Sie, das Grauen eines jeden DJs und meistens auch der Leute auf der Tanzfläche: Die Musikwünscher. Da ist man auf einem schicken Open Air, hat schon ein, zwei Bier intus, die Musik ist gut, die Sonne scheint, die Leute sind cool und alles ist schick. In diese gelöste Atmosphäre schlägt der Musikwünscher ein wie eine Bombe, wenn der DJ kein Rückgrat hat und ihn lässt: Vor zwei Jahren war es One Day von Wankelmut, heute geistert das Gerücht von Leuten durch die Clubs, die sich ernsthaft Helene Fischers unsäglichen Schrott wünschen. DIESEN Leuten werden regelmäßig Pest, Cholera und Zahnfäule an den Hals gewünscht. Es gibt Sie einfach, diese „Hits“, die im Sommer von jedem Balkon schallen und die man einfach irgendwann nicht. mehr. hören. kann. ohne einen Schreikrampf zu bekommen.
Dabei wird in Berliner Clubs und auf Open Airs so viel Gutes aufgelegt, dass diese Einseitigkeit, selbst wenn es um gute Musik und eben nicht Helene Fischer geht, irgendwie nicht verständlich ist. Kaum einer der Clubtouristen und auch relativ wenige Berliner fragen sich ernsthaft, was sie da auf die Ohren bekommen, wenn sie morgens um fünf völlig gelöst auf der Tanzfläche zappeln. Wer sich aber wirklich für elektronische Musik interessiert, der bekommt relativ schnell spitz, dass auch hier die Qualität der Sets unterschiedlich ist und dass immer mal wieder Sachen dabei sind, die fast keiner kennt und die verdammt cool sind.
Wer sich also irgendwann mal ernsthaft mit dem auseinandersetzt wozu er da tanzt, dem tut sich eine ganz neue Welt von Records, Releases und jeder Menge Vinyl auf. Ja, Vinyl. Auch wenn das Macbook Pro stylisch aussieht und leichter zu handhaben ist (und man nicht so viele Platten schleppen muss) greifen viele versierte DJs noch immer oder wieder zu Platten. Spannend ist, dass Platten auch für den „Privatgebrauch“ wieder im Kommen sind, mit gutem Grund: Vinyl hat zum einen Stil und zum anderen ist der Klang, besonders mit einem guten Plattenspieler, unvergleichlich.
Wer ernsthaft plant, sich eine eigene Plattensammlung zuzulegen muss sich erst mal einen Überblick über die Riesenmenge an Releases verschaffen. Das geht gut im Plattenladen, aber wer einen wirklich klares Bild haben will, der muss im Internet suchen. Vor allem, weil es neben den Mainstreamgeschichten auf großen Labels jede Menge Underground Releases gibt, Platten, die in kleiner Auflage gepresst werden und zum Teil echte Goldstücke enthalten, die auch interessant sind, wenn man vorhat, mit seiner Sammlung aufzulegen. Ein Superanlaufpunkt für einen Überblick über aktuelle Undergroundreleases sind die Undergroundcharts von djshop.de . Hier kann man sich nicht nur einen guten Überblick über aktuelle Releases aus aller Welt verschaffen, man kann auch gleich reinhören. Auf jeden Fall einen Blick wert.