Die Nacht hat ihren eigenen Zauber. Lichter glänzen, der Himmel ist voller Sterne, und alles wirkt still und besonders. Doch im Dunkeln gute Fotos zu machen, ist nicht so leicht. Häufig werden sie unscharf oder zu dunkel.

Mit ein paar einfachen Tricks kannst du Bilder schärfer machen und tolle Nachtfotos schießen. Du brauchst nicht viel – nur eine Kamera, etwas Geduld und das richtige Wissen.

Die passende Ausrüstung

Die Kamera und das Objektiv sind sehr wichtig. Für schöne Nachtbilder brauchst du keine teure Profi-Kamera. Wichtig ist, dass deine Kamera manuelle Einstellungen erlaubt. Du solltest Blende, Belichtungszeit und ISO selbst bestimmen können. Viele moderne Smartphones können das auch schon.

Ein lichtstarkes Objektiv ist ein echter Vorteil. Achte auf eine kleine Blendenzahl – zum Beispiel f/1.8 oder f/2. Das lässt mehr Licht auf den Sensor. So wird dein Bild heller, auch bei Dunkelheit.

Wenn du Sterne oder den Himmel fotografieren willst, nimm ein Weitwinkelobjektiv. Das zeigt mehr von der Landschaft und fängt die Stimmung besser ein.

Ein stabiles Stativ ist ein Muss. In der Nacht brauchst du lange Belichtungszeiten. Wenn du die Kamera in der Hand hältst, wird das Bild schnell verwackelt. Deshalb ist ein Stativ so wichtig.

Es muss nicht groß oder teuer sein. Hauptsache, es steht sicher. Manche Stative lassen sich sogar am Geländer oder Baum befestigen. So hast du beide Hände frei und kannst in Ruhe arbeiten.

Noch ein Tipp: Verwende einen Fernauslöser oder den Selbstauslöser der Kamera. So wackelst du beim Drücken nicht an der Kamera. Das macht dein Foto noch schärfer.

Kameraeinstellungen bei Nacht

Die richtige ISO-Wahl

In der Nacht ist es dunkel. Deine Kamera braucht also mehr Licht. Die ISO-Zahl bestimmt, wie empfindlich dein Sensor auf Licht reagiert. Je höher der ISO-Wert, desto heller wird das Bild.

Aber Achtung: Zu viel ISO macht das Bild körnig. Es entsteht sogenanntes „Rauschen“. Das sieht aus wie kleine, bunte Punkte – nicht schön.

Beginne mit ISO 800 oder ISO 1600. Wenn das Bild noch zu dunkel ist, kannst du langsam höher gehen. Teste ruhig ein paar Werte und schau dir die Ergebnisse genau an. So findest du schnell die beste Einstellung.

Belichtungszeit optimal nutzen

Die Belichtungszeit sagt, wie lange Licht auf den Sensor fällt. In der Nacht ist eine lange Belichtungszeit wichtig. So kommt genug Licht ins Bild.

Halte deine Kamera dabei ganz still. Am besten benutzt du ein Stativ. Wenn du das nicht machst, wird das Foto schnell verwackelt. Dann ist alles unscharf.

Für Stadtlichter reichen oft 2–5 Sekunden. Für Sterne brauchst du manchmal 15 Sekunden oder mehr. Je länger du belichtest, desto heller wird das Bild – aber auch bewegte Lichter ziehen dann Spuren.

Blende und Fokus korrekt einstellen

Die Blende steuert, wie viel Licht durch das Objektiv kommt. Eine kleine Zahl wie f/2.0 oder f/2.8 lässt viel Licht durch. Das hilft dir in dunklen Umgebungen. Außerdem bekommst du damit schöne Lichteffekte, wie zum Beispiel Lichtkreise („Bokeh“).

Beim Fokus ist es nachts oft schwer. Der Autofokus findet im Dunkeln keinen Punkt. Deshalb stell lieber manuell scharf. Suche dir einen hellen Punkt im Bild, wie eine Straßenlampe oder einen Stern. Stell genau darauf scharf – so wird dein Bild schärfer.

Scharfe und ausdrucksstarke Bilder komponieren

Nachts ist es wichtig, dass deine Fotos klar, spannend und gut durchdacht sind. Hier sind einfache Tipps, wie du das schaffst:

  • Fokussiere manuell: Der Autofokus versagt oft bei Dunkelheit. Stell deine Kamera auf manuellen Fokus. Suche dir einen hellen Punkt – zum Beispiel eine Straßenlampe – und stelle dort ganz genau scharf. So kannst du Bilder schärfer machen und hast die Kontrolle.
     
  • Nutze starke Linien: Wege, Geländer oder Flüsse helfen deinem Bildaufbau. Linien lenken das Auge und machen das Foto interessanter. Such solche Formen in der Umgebung, bevor du auslöst.
     
  • Setze Lichtpunkte gezielt ein: Kleine Lichtquellen – wie Fenster, Laternen oder Autos – bringen Leben ins Bild. Sie schaffen Tiefe und führen den Blick. Aber achte darauf, dass sie nicht zu grell sind.
     
  • Denke an den Vordergrund: Ein Baum, ein Stein oder ein Geländer im Vordergrund gibt deinem Bild mehr Tiefe. Es wirkt gleich spannender.
     
  • Achte auf ruhige Bildbereiche: Nachtfotos brauchen Balance. Zu viele Lichter machen das Bild unruhig. Suche nach einem guten Mix aus hellen und dunklen Flächen.
     

Licht kreativ einsetzen

Licht macht dein Nachtfoto lebendig. Du brauchst nicht viel Technik – schau dich einfach um. Laternen, Schaufenster oder Autoscheinwerfer können dein Bild beleuchten.

Setze diese Lichter bewusst ein. Stelle dich so hin, dass das Licht dein Motiv schön trifft. Seitenlicht bringt Tiefe. Licht von hinten erzeugt spannende Silhouetten. Probier verschiedene Blickwinkel.

Zu viele Lichter im Bild? Dann wird es schnell unruhig. Suche nach einem Hauptlicht und halte den Rest eher dunkel. Weniger ist oft mehr.

Tipp: Nasse Straßen spiegeln das Licht. Das sieht besonders schön aus. Geh also ruhig mal nach dem Regen los.

Lichtspuren mit Langzeitbelichtung erzeugen

Mit Langzeitbelichtung kannst du Bewegung sichtbar machen. Besonders bei Nacht entstehen so tolle Effekte. Wenn Autos oder Fahrräder mit Licht an dir vorbeifahren, hinterlassen sie bunte Lichtspuren im Bild.

Stelle deine Kamera auf ein Stativ. Wähle eine Langzeitbelichtung von 5 bis 30 Sekunden. Dann warte, bis ein Fahrzeug durch dein Bild fährt. Die Lichter ziehen dabei klare Linien – das sieht spektakulär aus.

Auch blinkende Lichter von Karussells, Bussen oder Zügen ergeben schöne Muster. Jeder Versuch sieht anders aus. Probier es einfach aus!

Wichtig ist: Die Kamera muss ganz still stehen. Schon ein kleiner Wackler macht das Bild unscharf. Nutze deshalb den Selbstauslöser oder einen Fernauslöser. So klappt’s mit dem perfekten Lichtspiel.

Sternenhimmel und Milchstraße fotografieren

Der Himmel ist bei Nacht ein echtes Highlight. Besonders, wenn du draußen in der Natur bist. Dort ist es dunkel genug, um Sterne gut zu sehen.

Such dir einen Ort ohne viel Licht. Schaue, ob der Mond nicht zu hell ist. Dann stell deine Kamera manuell ein: Blende f/2.8, ISO 1600 und Belichtungszeit 15 Sekunden. So bekommst du viele Sterne aufs Bild.

Für die Milchstraße brauchst du eine klare Nacht im Sommer. Sie ist nur an bestimmten Tagen sichtbar. Apps wie „PhotoPills“ helfen dir beim Planen.

Ein Weitwinkelobjektiv zeigt dir den ganzen Himmel. Und wenn du einen schönen Baum oder Felsen dazunimmst, wirkt dein Bild noch spannender.

Nachbearbeitung bringt den letzten Schliff

Ein gutes Nachtfoto entsteht oft erst nach dem Fotografieren. In der Nachbearbeitung kannst du dein Bild heller, klarer und spannender machen. Kleine Anpassungen bringen große Wirkung.

Mit einem Programm wie Luminar Neo geht das ganz leicht. Du brauchst kein Profi zu sein. Die Software erkennt automatisch, wo das Bild zu dunkel ist. Du kannst mit wenigen Klicks die Bilder schärfer machen, das Rauschen entfernen und die Farben verbessern.

So holst du das Beste aus deinem Nachtbild:

  • Helligkeit und Kontrast anpassen – so wirkt das Bild lebendiger.
     
  • Farben leicht verstärken – damit die Lichter richtig strahlen.
     
  • Rauschen reduzieren – vor allem bei hohen ISO-Werten.
     
  • Schärfen – damit auch kleine Details klar zu sehen sind.
     

In Luminar Neo findest du viele automatische Werkzeuge. Sie sparen Zeit und machen richtig Spaß. So bekommst du ganz einfach ein Bild, das auffällt – selbst wenn es mitten in der Nacht aufgenommen wurde.