Die Kunst. Eine wunderbare Sache. All die Farben und spannenden Menschen mit Weißweingläsern.. Nur wird man das Gefühl nicht los, dass die Kunst sich immer mehr um sich selbst dreht. Sie verzichtet auf Erklärungen, AHA Effekte und auf die wertvolle Erweiterung des Horizonts der jeweiligen Betrachter. (Selbst MARVEL kann das vorweisen und muss dafür das Comic noch nicht mal in Graphic Novel umbenennen.)

Natürlich darf die Kunst das, sollte sie das aber auch tun? Wenn Kunst von sich selbst denkt, sie wäre nur für Eingeweihte, ja sogar, sie wäre eine elitäre Singularität im schnöden kulturlosen „Plural“, dann ist Kunst schlichtweg Mist.

Wenn eine z:B. Videokünstlerin aus Amerika eine Installation in der Neuen Nationalgalerie präsentiert, dann ist das schön. Wenn dieses Werk einen aktuellen Bzug zu einem kürzlich stattgefundenem Ereignis hat, das irgendwo in Ohio oder Montana passierte und hier in Europa nicht in den Medien auftauchte, dann ist das doof. Es sei denn, jemand macht sich die Mühe, neben das Werk eine kleine Tafel zu hängen und die ganze Sache zu erklären.

Der kulturhistorische Bezug eines Caspar David Friedrich, der dem Betrachteer des Bildes bei einem Schiffmast sofort an ägyptische Sonnenschiffe und die damit einhergehende Brücke ins Jenseits denken ließ, fehlt heutzutage einfach. Worauf sich wer bezieht, was womit assoziiert wurde, sollte im Zweifel deshalb lieber erläutert werden. Lieber etwas weniger Denkprozess, dafür aber umso erfolgreicher.

Liegt es an der Geschwindigkeit mit der sich die Welt weiter bewegt, dass es so schwer fällt, in aktueller Kunst die Gesellschaft, ihre Probleme oder schlicht nur Schönheit und eine Idee dahinter zu entdecken? Ist Streetart die einzig letzte Antwort auf immer weniger offensichtliches Talent und copy Kultur?

Keine Ahnung… nur liegt eindeutig etwas im argen.