Ob auf den Straßen Berlins, in Skateparks oder auch auf dem Tempelhofer Feld, wo auch schon Festivals und andere große Events stattfanden – überall sieht man sie: Skater. Entweder haben sie die Rollen direkt an den Schuhen oder sie bevorzugen es, auf einem Board zu stehen. Gerade diejenigen, die noch nie anders, als mit Auto und Fahrrad gerollt sind, fragen sich vielleicht: Was eignet sich für mich am besten – Inline Skates, Roller Skates oder ein Skateboard? Wir können da vielleicht helfen!

Schuhe oder Brett mit Rollen?

Der Einstieg ins Skaten

Wer noch nie geskatet und offen für Brett und Schuhe ist, fragt sich vielleicht, auf welchen Rollen man das Fahren am schnellsten lernt. Geswitcht werden kann schließlich irgendwann immer noch. Doch diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten.

Wer bereits Schlittschuhe besitzt und einigermaßen sicher fährt, wird sicherlich den Umstieg auf Inline Skates recht schnell meistern. Auch an Roller Skates (auch Rollschuhe genannt) dürfte man sich dann schnell gewöhnen. Völlig ungeübt mit Schuhen, die nicht nur Asphalt sehen, könnte der Einstieg etwas schwerer fallen. Inline Skates geben dem Fuß dank ihrer oft härteren Schale etwas mehr Halt als die meisten Roller Skates. Außerdem sorgt die längere Schiene dafür, dass das Gefühl, nach vorne oder hinten umzukippen, nicht so stark ist.

Rollschuhe dagegen haben eine breitere Auflagefläche und einen herabgesetzten Kippmoment. Für manche fühlen sie sich beim Fahren stabiler an. Am besten probiert man beide Skates im Laden einmal kurz an und schaut, auf welchen man sich instinktiv sicherer fühlt.

Der große Vorteil des Skateboards für Einsteiger ist: Bei Bedarf kann (fast) jederzeit einfach vom rollenden Untergrund abgesprungen werden. Dann steht man sicher in den „normalen“ Schuhen auf dem Asphalt. Fürs Skateboardfahren selbst braucht man ebenfalls einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn – tendenziell sind die Fortschritte beim Fahren aber schneller erkennbar als auf Skates.

Aufbau und Design

Wie bereits erwähnt, sind Inline Skates meistens mit einer härteren Außenschale versehen. Hinzu kommt ein gepolstertes Innenfutter für angenehmen Tragekomfort. Grundsätzlich sorgen passende Inline Skates für ein solides Gleichgewicht, Stabilität und Haltbarkeit. Die meisten Inline Skates sind mit vier Rollen ausgestattet. Eine Ausnahme bilden Urban Skates, die mit drei Rollen daherkommen. Wofür genau sich welche Schuhe eignen, besprechen wir an späterer Stelle.

Skateboardfahren im sogenannten „Park“ – Seit Jahren sowohl Sport als auch Lebensgefühl.  stock.adobe.com © Jacob Lund (DATEI-NR.: 199635088)

Fast alle Inline Skates sind eher schlicht und sportlich gehalten. Roller Skates hingegen mit ihrem Ursprung viele Jahrzehnte zuvor (Inline Skates gibt es erst seit 1979) kommen entweder klassisch elegant in weiß daher, wie klassische Schlittschuhe auch, oder im bunten Retro-Look. Roller Skates gibt es daher auch in viel mehr auffälligen und schrillen Designs, weswegen gerade auch Kinder diese Schuhe oft bevorzugen.

Was nun cooler ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Fest steht, dass Roller Skates auf jeden Fall modischere Züge haben als Inline Skates.

Das Skateboard wiederum lässt sich hinsichtlich des Designs schwer mit den rollenden Schuhen vergleichen. Es besteht aus einem Holzbrett, dem sogenannten Deck, an dem zwei „Achsen“ (Trucks) mit jeweils zwei Rollen vorne und hinten angebracht sind. Dazu kommen Bearings, Bushings, Bolts und das Griptape.

Wem das zu viel Fachbegriffe sind und wer sich, wie die meisten, nichts darunter vorstellen kann, der schaut sich am besten eine verständliche Grafik mit den passenden Kennzeichnungen an. Schnell wird dann auch klar: Deck ist nicht gleich Deck und Rollen sind nicht gleich Rollen. Hier gibt es unendlich viele Auswahlmöglichkeiten, was das Design betrifft. Die Oberseite des Decks ist stets mit schwarzem Griptape bezogen, um mit den Schuhen nicht abzurutschen. Die Unterseite dagegen zieren Illustrationen jeglicher Art. Wer will, kann sich sein Deck natürlich auch einfach selbst designen. Was den Style angeht, hat unserer Meinung nach also das Skateboard die „Nose“ vorn!

Transport und Einsatzmöglichkeiten

Wenn es um die praktische Anwendung von Skates oder Skateboard im Alltag geht, gewinnt ebenfalls das Board. Denn dieses kann eben schnell mit Straßenschuhen eingesetzt werden, um zur Schule, Uni oder zum Supermarkt zu kommen. Dort, unter den Arm geklemmt, lässt es sich überall hin mitnehmen und hochkant platzsparend verstauen. Selbst in Bus und U-Bahn kann das Board mitgenommen werden.

Skates hingegen müssen erst an- und dann auch wieder ausgezogen werden. Wer mit ihnen etwa einkaufen fahren möchte, muss zusätzlich ein Paar Straßenschuhe mit in den Rucksack packen. Außerdem kann man dann auch mal eben nicht schnell switchen, um die gerade einfahrende U-Bahn noch zu bekommen.

Das heißt: Skates tendenziell eher nur für den Sport, Skateboard auch im Alltag.

Verschiedene Disziplinen und Möglichkeiten

Apropos Sport: Es gibt sowohl für die Skates als auch für das Skateboard natürlich verschiedene Möglichkeiten, sie sportlich zu nutzen.

Inline Skates

Inline Skates sind für schnelles Vorankommen gemacht. Mit ihnen lassen sich von allen drei „Roll-Geräten“ die höchsten Geschwindigkeiten erreichen. Dadurch, dass die Rollen sich alle hintereinander befinden, kann man sich mit Inlinern gut vom Boden abstoßen und auch schnell beschleunigen. Unebenheiten im Untergrund lassen sich bei Inlinern recht leicht abfangen und sind nicht so deutlich spürbar, wie bei Skateboard und Rollschuhen.

Man kann mit Inlinern diverse „Disziplinen“ ausführen. So etwa:

  • Hochgeschwindigkeits-Rennen
  • Slalomfahren
  • Inline-Hockey
  • Inline-Kunstlauf/ Freestyle Skating
  • Aggressive-Skating
  • Halfpipe-Fahren

Mit speziellen Urban Skates oder Freestyle Skates lassen sich Tricks besser ausführen. Sie kommen meistens mit drei Rollen daher. Außerdem bieten sie oft besseren Schutz für Knöchel und Fuß, damit gewagtere Sprünge und Drehungen nicht so schnell zu Verletzungen führen.

Rollschuhe: Bunt, stylisch und oft mit Bremse vorne am Schuh.  stock.adobe.com © LIGHTFIELD STUDIOS (DATEI-NR.: 206497968)

Rollschuhe

Mit Rollschuhen lassen sich nicht die gleichen Geschwindigkeiten erreichen wie mit Inlinern. Dafür sind Rollschuhe weniger und leichter zu lenken. Da zwischen den Rollen vorne und hinten nur eine kurze Distanz besteht, können mit ihnen leichter Kurven auf kleineren Flächen gefahren werden.

In der Regel werden Rollschuhe zum entspannten Fahren genutzt. Doch auch mit ihnen führen einige fortgeschrittene Skater coole Tricks aus. Wer sich einen Eindruck verschaffen will, kann, wie gesagt, einen Ausflug zum Tempelhofer Feld machen. Bei halbwegs gutem Wetter lassen sich hier echte Profis bestaunen.

Skateboard

Auch mit dem Skateboard können verschiedene „Disziplinen“ ausgeführt werden. Einerseits kann einfach nur durch die Stadt oder den Skatepark geheizt werden, um die mittlere Geschwindigkeit und das dabei aufkommende „Schwebegefühl“ auf dem Board zu genießen. Doch es gibt auch andere spezielle Disziplinen, von denen zwei neuerdings auch olympisch sind:

  • Street- und Freestyle-Skateboarding (olympisch): Diverse Tricks vieler Art werden auf einer straßenähnlichen Strecke ausgeführt, auf der sich Bänke, Treppen, Bordsteine, Mauern und andere Hindernisse finden.
  • Park-Skateboarding (olympisch): Tricks werden in einer Art leerem Swimmingpool, dem Skateboard, ausgeführt.
  • Downhill: Auf Bergab-Routen lassen sich mit dem Skateboard teilweise extreme Geschwindigkeiten erreichen. Die Schwierigkeit ist es, im richtigen Moment abzubremsen, nicht vom Brett zu fallen und Kurven souverän zu nehmen. Achtung: Nur etwas für langjährige Skater!
  • Vert-Skateboarding: Jede Fahrweise, bei der das Entlangfahren an senkrechten Wänden im Zentrum steht, wird hierunter zusammengefasst. Pools, Bowls und Half-Pipes bieten sich hierfür an.
  • Cruising: Beim Cruising geht es schließlich darum, möglichst lange zu rollen, ohne sich irgendwo anzuschieben und ohne anzuhalten.

Was nun: Skateboard, Inlineskates oder Rollschuhe?

Abschließend können wir nur sagen: Sowohl Inliner, Rollschuhe, als auch das Skateboard sind, bzw. ist auf ihre/ seine eigene Art und Weise cool. Es kommt immer darauf an, was man mit dem rollenden Untergrund machen möchte und wie wohl man sich mit dem Design und der Art der Fortbewegung fühlt. Am coolsten sind immer die, die sich Mühe geben, dazuzulernen, sich nicht überschätzen und das machen, worauf sie Lust haben. Vielleicht hilft bei der Kaufentscheidung ja unsere abschließende Übersicht zu den Vor- und Nachteilen der drei Produkte?

Die Vor- und Nachteile im Vergleich

Inline Skates

Vorteile

  • Hohe Geschwindigkeiten möglich
  • Viele verschiedene Modelle für verschiedene Disziplinen erhältlich
  • Gute Stabilisierung des Fußes aufgrund der robusten Bauweise des Außenschuhs
  • Unkomplizierter Verschluss
  • Gut geeignet auch für Langstreckenausflüge

Nachteile

  • Eher nur schlichte Designs erhältlich
  • Tragekomfort aufgrund der harten Außenschale für manche geringer
  • Rein- und Rausschlüpfen durch die harte Außenschale erschwert
  • Im High-End-Bereich recht teuer

Rollschuhe

Vorteile

  • Viele verschiedene Designs zu bekommen
  • Hohe Beweglichkeit und damit agile Fahrweise möglich
  • Hoher Tragekomfort
  • Oftmals recht günstig in der Anschaffung

Nachteile

  • Schnürverschluss macht das An- und Ausziehen mitunter langwieriger
  • Eher geringe Maximalgeschwindigkeit
  • Nicht gut geeignet für Langstreckenfahrten sowie unebenen Untergrund

Skateboard

Vorteile

  • Muss nicht an- und ausgezogen werden
  • Lässt sich leicht transportieren
  • Viele Disziplinen möglich
  • Etliche Designs für Deck und Rollen möglich
  • Eher niedriger Anschaffungspreis

Nachteile

  • Eher mittlere Geschwindigkeiten (außer beim Downhill) möglich
  • Manche Tricks aufgrund des nicht am Fuß befestigten Bretts mitunter schwieriger durchzuführen als mit Skates
  • Kann bei riskanten Tricks und hohen Sprüngen brechen