Clubs in Berlin Mitte


Mitte. Mitte war mal der coolste Ort auf Erden. Wie das Berghain 2006 oder so. Mitte steht jetzt für Start Ups, neue Hotels, eine idiotische Essensreligion, Hipster auf dürren Beinchen, in Skinny Jeans eingezwängt und den konkreten Verlust eines Lebensgefühl, das ähnlich wie in den 90ern im Prenzlauer Berg nur ein Jahrzehnt andauerte. Es gab da eine Zeit wo wir im RIO, Weekend und Rodeo tobten, wo Mitte Spaß machte. Das ist vorbei. Jetzt siedeln rund um den Rosenthaler Platz nur noch FCKinseyBWLEntrepreneur Arschlöcher, die kopierte Internet Klitschen wie Diktatoren führen und als total soziale neue Formen der Job Beschaffung verkaufen. Aber hey, reden wir über die Clubs. In Mitte gibt es immer noch den Schokoladen und das Acud, ehemals besetzte Locations, die konservieren was früher einmal war. In Mitte gibt es immer noch den Tresor (an neuem Standort), obwohl der gefühlt eigentlich in Kreuzberg ist. Mitte hat das legendäre Golden Gate, diese Bastion totaler Abgefucktheit, die ich sehr liebe, es hat sogar neue Läden wie das Beate Uwe. Die meisten Läden sind eher klein, was ich sogar gut finde, die richtig großen Kracher aber, die gibt es nicht mehr.


Techno


ACUD

Veteranenstraße 21, 10119 Berlin

Das ACUD in der Veteranen Straße in Berlin Mitte ist eine waschechte Berliner Institution. Heute gehört es zu einem lokalen Kunstverein, erzählt aber immer noch von den frühen Anfängen der Club-Kultur der 90er Jahre. Die Häuser in direkter Nachbarschaft sind längst luxussaniert – wer ahnt da schon, dass das ACUD einst Teil eines besetzen Hauses auf dem Hinterhof war. Etwas von dieser Atmosphäre kannst du noch im Innenbereich schnuppern – zum Beispiel an der Bar. Der Mainfloor auf der zweiten Etage ist inzwischen mit moderner Club-Technik ausgestattet und die Soundqualität für den eher kleineren Tanzbereich angemessen.


AVENUE Club im Café Moskau

Karl-Marx-Allee 34, 10178 Berlin

Das GMF ist hier Sonntags beheimatet. Der neue Avenue Club, der auch als Eventlocation gemietet werden kann, bietet auf rund 800 Quadratmetern Platz für 600 bis 700 Leute. Der Club wird schon Felix Brandts und Tawan Tehrani betrieben, die diese Location für einen neuen Start wählten, seit ihr „Department“ Ende 2012 aus dem Postfuhramt ausziehen musste.


Beate Uwe

Schillingstr. 31, 10179 Berlin

Feiern im Beate Uwe fühlt sich so an, als ob du in deiner Kiezkneipe gerade inmitten einer Geburtagsparty gelandet bist. Das Beate Uwe ist ein kleiner Club und warm up Ort für Party Nächte für alte und neue Freunde. Zuletzt war hier eine vietnamesische Karokebar.


COSMIC KASPAR

Brunnenstr. 197-198, 10119 Berlin

Das Haus am See in Berlin hat Zuwachs bekommen. Ein eigener Club, das Cosmic Kaspar, ist in den Kelleräumen und er ist wirklich verdammt niedlich. Ein bißchen mädchenmäßig verspielt mit ner Prise Kaptain Nemo dazu. Und so Deep House bis Tech House unter Mein Haus angesagt!

 


GOLDEN GATE

Schicklerstrasse 4, 10179 Berlin

Das Golden Gate ist wie das kleine galische Dorf inmitten einer gentrifizierten Gegend. Trotzig pumpt es Minimalismus in musikalischer Form in die Welt hinaus. Der rosafarbene Klotz namens Alexa hat es nicht geschafft, diese kleine Oase echter Berliner Feierkultur zu verdrängen.


HANGAR 49

Holzmarktstr. 15-18, S-Bahn Bogen Nr.49, 10179 Berlin

Ein Viadukt, ein Bahnbogen, eine Bühne.. das ist der Hangar49. An der Michaelsbrücke (S/U Jannowitzbrücke gelegen, etwas versteckt und direkt an der Spree liegt der S-Bahnbogen 49. In Richtung Ostbahnhof, direkt hinter der ARAL Tankstelle nach rechts zu den Galerien. Der Eingang zum Hangar49 ist die bunte Tür direkt hinter dem BVG-Gebäude. Früher war hier ein bekannter Ort für Kunstliebhaber.


House of Weekend

Alexanderstraße 7, 10178 Berlin

10 Jahre wurde im legendären WEEKEND hoch über den Dächern der Berliner Mitte gefeiert. Vorübergehend schloss der Club, der auf dem Dach des ehemaligen Haus des Reisens am Alexanderplatz thront, seine Türen. Nach der Neueröffnung finden zwar wieder regelmäßig Parties statt, aber irgendwie ist die Luft raus.


KIT KAT KLUB

Köpenickerstr. 76, 10179 Berlin

Der Kit Kat Club ist ein Urgestein in der Berliner Clubszene, und wie so viele andere auch, schon ordentlich rumgekommen. Das Kitty gabs schon mal in der Glogauer und in der Bessenmer Straße. Toleranz ist ein MUSS um in den Kit Kat Klub zu gehen.


M-BIA

Dircksenstr. 123/ Ecke Karl-Liebknechtstr., 10178 Berlin

Der Club befindet sich direkt am Alexanderplatz, unter zwei S-Bahn-Viadukten. In den alten Gemäuern erschließt sich eine Spielwiese mit dem Undergroundcharakter der 90er Jahre und druckvoller Beschallung.

 


N3 Club

Oranienburger Strasse 4, 10178 Berlin

Der N3 Club am Hackeschen Markt bietet Techno und House in einem Berliner Keller. Im Hof des Restaurants “Hasir” muss man die Treppe rechts in den Keller und schon steht man wohl mitten im N3. N3 ist übrigens die historische Bezeichnung des Zustellbezirks der Post für diese Gegend.


OHM

Köpenicker Strasse 70, 10179 Berlin

Im einstigen Batterieraum des ehemaligen Heizkraftwerks in der Köpenicker Straße ist OHM beheimatet, ein neuer Kunstraum, direkt neben dem Technoclub Tresor, der erst SHIFT hieß.


Tresor

Köpenicker Str. 70, 10179 Berlin

Der Tresor darf sich Institution nennen. Er ist ein Stück Berliner Techno Geschichte uind das letzte Relikt aus vergangenen Zeiten, damals als Techno noch sehr jung, sehr bunt und vollkommen neu war. E-Werk, Turbine und Walfisch hat es dahin gerafft zu Zeiten, als an Weekend, Bar 25 und Ritter Butzke noch gar nicht zu denken war.



 


Black

 


nope… hier ist einfach mal gar nichts…




Rock


Kaffee Burger

Torstraße 60, 10119 Berlin

Den Restaurationsstandort Torstraße 60 gibt es seit 1890. In den 70-er Jahren entwickelte sich das Burger zu einer Szene-Kneipe. Ab 1976 war hier auch ein Treffpunkt für die politischen Dissidenten und Ausreisenden in spe. 1999 übernahm eine Betreibertrinität das Lokal. Nach kurzem Tresenumbau eröffnete die Tanzwirtschaft Kaffee Burger am 10. November 1999 unter der Devise „Prenzlauer Berg jetzt auch in Mitte“. Seither steppt der Bär. Der Rest ist Sittengeschichte – die sich hinzieht. Später kamen noch die neuen Räumlichkeiten dazu: Burger Bar war eröffnet. Jeden Tag Lesungen oder Live-Konzerte. DJs ab 23.00.


Roter Salon

Rosa Luxemburg Platz 1, an der Volksbühne, 10178 Berlin

Der Rote Salon ist ein Club in der Volksbühne Berlin, dem bekannten Theater am Rosa-Luxemburg-Platz, ganz in der Nähe des Alexanderplatzes. Durch einen Seiteneingang des massigen Gebäudes gelangt man hinein und tritt in einen stylishen, großen Saal im Ambiente der späten 1950er Jahre.


Sage Club

via Homepage: „Bereits 1990 wurde im U-Bahnhof Heinrich Heine-Strasse im Berliner Stadtteil Mitte ein Club eröffnet. Die Musik war Underground und die Nutzung der Räumlichkeiten illegal. Seit 1997 ist der Sage Club eine feste Adresse im Berliner Nightlife. Und seit nun über 12 Jahren werden die alten Bahnhofsgemäuern mit ehrlicher, handgemachter Musik beschallt. Immer donnerstags wird auf drei Floors zu unterschiedlichen Härtegraden gerockt bis in die Morgenstunden. Who the fxxx needs friday?“


Schokoladen

Ackerstraße 169, 10115 Berlin

Der Schokoladen ist, wie ehemals das Tacheles oder das noch bestehende ACUD, ein Ort der Freiheit (wenn man es hochgestochen ausdrücken will) in einem ehemals besetzten Haus und somit Zeitzeuge der besten Zeit, die Berlin jemals hatte. Die frühen 90er jahre.




CLOSED

BOHANNON (BLACK)

Dircksenstr.40, 10178 Berlin

Wenn du gut gemachte Reggaemusik magst, bist du hier bestens aufgehoben. In der Regel finden diese Abende am Montag statt und du hast die Möglichkeit, ordentlich zu feiern. Am besten ist der Club für Leute geeignet, die kleine und private Konzerte mögen. Die Dancehall ist groovig und vor allem an den Montagen der Woche immer einen Besuch wert. Die Leute und Besucher sind in der Regel 20-30 Jahre alt und der Club ist nicht allzu überlaufen. Auch der Sound ist ein Erlebnis. Einfach mal spontan reinschauen in den Bohannon Soul Club im Herzen Berlins.


GRÜNER SALON
Rosa-Luxemburg-Platz 2, 10178 Berlin

Wenn man in den Grünen Salon eintritt, fühlt man sich gleich in das Berlin der 1920er Jahre zurückversetzt. Kronleuchter, üppige Möbel und ein großer Spiegel verbreiten den Flair der goldenen Zeiten der Tanzkultur. Die Atmosphäre lässt einen dann augenblicklich um Jahrzehnte zurückversetzen. Die Inneneinrichtung ist deshalb schon einen Besuch wert.


2BE Club
Klosterstraße 44, 10179 Berlin ‎

Das 2BE ist ein reiner Hip Hop Club, und einer der wenigen verbliebenen nachdem das H2O dicht gemacht hat. Viele Hip Hop Clubs gibt es in Berlin einfach nicht mehr, denn wer sich Black Music auf die Fahnen geschrieben hat, gleitet entweder in Richtung RnB und Charts ab, oder fährt eher die Oldskool Schiene mit Funk and Soul.


Mitte ist nicht nur ein Stadtteil, Mitte ist eine Lebenskultur, die weltweit Beachtung findet, weil sie auf kleinsten Raum die Entwicklung der Jungen abbildet. Digitale Boheme, Hipstertum und Yetties sind hier zuhause. In Mitte trifft alternatives wie  Babylon, Schokoladen und Uschi Obermaier auf repräsentatives wie Borchardts, Hilton und Soho House. Mitte ist ein Dorf mit eigenen Eck Kneipen wie dem St. Oberholz und der FC Magnet Bar. Beide sind nur ein paar hundert Meter entfernt und doch trennen sie Welten. Mitte ist radikale Veränderung innerhalb eines Jahrzehnts. Nach der Wende siedelten sich Künstler in den frei gewordenen Gewerberäumen oder auf den Höfen der Wohngebäude an und gründeten Clubs, wie den Eimer oder kulturelle Einrichtungen wie das Haus Schwarzenberg. Dann kam die „Neue Mitte“ und heute scheint das Haus Schwarzenberg ein letzter widerborstiger Stachel in der hochgemotzten durchgentrifizierten Gegend. Das Gebiet wirkt nun wie ein Werbeclip, man kann unendlich viele Schuhe und Biosachen kaufen.

Aus dem ‚New York City Boy’ der Pet Shop Boys bastelten ein paar Szenejungs aus Berlins Mitte eine Feier in eigener Sache: Wenn schon Berliner Republik, dann aber mit uns mittendrin.

“berlinmitteboys present berlin mitte boy” “zum mitsingen”

London ist teuer / Paris ist scheiße / New York ist retro / Auf seine Weise
Es gibt einen Ort der kickt total / Wenn du nicht dabei bist, / ist Dein Leben ne Qual / Du weißt Bescheid, sei bereit, / Du bist in Berlin Mitte, Boy
Berlin Mitte Boy / Deine Party kennt kein Ende / Du bist in Berlin Mitte, Boy / Hackescher Markt / statt Broadway
Alle sind horny / Und alle sind gut drauf / Und wissen genau / Das hört niemals auf! / Gib jetzt Vollgas / Zeig was geht! / Hau total rein, es ist nie zu spät
Cookies, Cibo, WMF / Hier bist du der Superchef / Lore, Riva, Schwarzenraben / Hier kann man Dich gerne haben / Casino, Oxy, Greenwich, Sage / This is where you spend your wage

Nun ja, die Party kannte dann doch ein Ende, denn die, die es im hippen Kiez ruhiger haben wollten, verdrängen die anderen. Der Hackesche Markt ist jetzt wieder laut. Tausende Touristenfüße trampeln im steten Strom auf schmalen Gehwegen und lassen einen fast Amok laufen.  Die Nutten sind mehr und mehr bis zum Platz vorgerückt und machen sich dort schon ab sechs breit. Und der Rest lebt eigentlich nur von der Vergangenheit, bis die City Guides mal wieder ihre Texte ändern und Neukölln hypen.